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mit mehr dreieckigem Profil, die sich von den ansonsten üblichen Kragenprofilen ab heben (Abb. 3,5,7, 6,2,10), finden Parallelen in Leipzig, Matthäikirchhof, Stufe DE (Langhammer 1957, Taf. 29,53,58,60,67; Küas 1973, Taf. 17 f., 29), auf der Wip- rechtsburg in Groitzsch, Kr. Borna, Burg III und IV (Vogt 1978, Taf. 54 ff.), in Mark ranstädt, Kr. Leipzig (Moschkau 1961, Abb. 1-4), in Taucha, Kr. Leipzig (Dunkel 1967), in Hohburg, Kr. Wurzen (Baumann 1982 a), in Wülknitz, Kr. Großenhain (Mirtschin 1940, Abb. 3 und 4), und auch in Dabrun, Kr. Wittenberg (Brachmann 1965, S. 172, Abb. 10, 20 u. 23). Diese Randformen sind aber auch in Mittelsachsen (Billig 1963, S. 355 f.), im Vogtland (Billig 1963, S. 238, Abb. 84) und im Erz gebirge vertreten, wie V. Geupel (1984, S. 298, Abb. 2,1-2) bei der Bearbeitung der Keramik von der Burg Liebenstein, Kr. Marienberg, herausgestellt hat. Dennoch ist zu berücksichtigen, daß insgesamt Unterschiede zwischen der Keramik Nordwest sachsens und der des Gebirges bestehen. Etwa zeitgleich mit diesen Formen sind die ausbiegenden, abgestrichenen Profile, die sowohl zu Kragen- als auch zu Lippenrändern tendieren (Abb. 6,5-8,13). Auch hier gibt es Parallelen im Material aus dem Benediktinerkloster in Chemnitz/Karl- Marx-Stadt (Geupel/Schischkoff 1983, S. 20, Abb. 2,D3; vgl. auch Geupel 1984, S. 299 f.). Den größten Teil der Randformen stellen Kragenprofile dar (Abb. 3,1-4, 5,7-12, 6,1,3,4,9,11,12,17,20,21). Sie sind unterschiedlich gestaltet, finden teil weise Entsprechungen in der spätslawischen Keramik, wie der der Pechsiederei von Nennewitz (Helbig/Baumann 1968, S. 107; Oettel 1983, S. 11 ff.) oder den Funden der Kohrener Gruppe im Rochlitzer Raum (Vogt 1968, Abb. 18-20, 25). Gleich artige Formen wurden aus Hohburg, Kr. Wurzen (Baumann 1982 a, S. 33), bekannt. Ähnliche Randformen liegen auch aus dem Erzgebirge (Geupel 1984, S. 300, Abb. 2,3-18), dem Vogtland (Billig 1954, Abb. 51; 1963, Abb. 37,1-2) und aus Dresden (Mechelk 1970, Abb. 69) vor, wenn auch die regionalen Unterschiede in Tonstruktur und Farbe nicht zu übersehen sind. Die vorblaugraue Keramik der behandelten Fundstellen ist im Schulterbereich mit Wellenlinien (Abb. 3,9, 6,22-23), Fingernagelkerben (Abb. 6,10) und waage rechten Linien verziert. Wellenlinien, teilweise kombiniert mit waagerechten Linien, sind mehrfach im nordwestsächsischen Raum nachzuweisen. Hier seien Groitzsch (Vogt 1980, Abb. 1), Markranstädt (Moschkau 1961, Abb. 1-4), Leipzig (Küas 1976, Taf. 17) oder Panitzsch (Dunkel 1967, Abb. 2), Taucha (Dunkel 1967, Abb. 2,1-2), aber auch Wülknitz (Mirtschin 1940, Abb. 4,14) und Dabrun (Brachmann 1965, S. 172, Abb. 10,17,20) genannt. Mit Fingernagelkerben verzierte Keramik ist ebenfalls von mehreren Fundstellen, so von Kohren-Sahlis, Kr. Geithain (Vogt, 1968, Abb. 24), Sornzig (Baumann 1982, Abb. 4,13, 6,21,23) oder Leipzig (Küas 1976, Taf. 77) und Wülknitz (Mirtschin 1940, Abb. 4,12), bekannt. Entsprechend der Datierung der Fundkomplexe in Leipzig (Langhammer 1960, S. 101; Küas 1973, S. 266), Groitzsch (Vogt 1978, S. 137 f.) und Chemnitz/Karl- Marx-Stadt (Geupel/Schischkoff 1983, S. 20) ergibt sich auch für Albersdorf und den Wirtschaftshof eine Gründung in der zweiten Hälfte des 12. Jh. Diese Fundstellen sind mit der spätslawischen Pechsiederei und Köhlerei am Kirchenteich zeitgleich.