Abb. 3. Sapropelitarmring von Carsdorf, Kr. Borna, z. T. rekonstruiert. 2:3. Das Armringbruchstück aus Sapropelit (= Faulschlammgestein; früher als Lignit bezeichnet) verkörpert das erste Fundstück aus solchem Material für Sachsen. Es zeigt D- bis linsenförmigen Querschnitt. Die Schauseite ist profiliert: fünf feine Längsrippen schließen vier entsprechende Riefen ein. Maße: errechneter Dm etwa 6,7 cm; H 1,3 cm; St 0,7 cm. D 765/81 (Abb. 3,Taf. 18,2). Das petrographische Gutachten 6 lautet: „Das Bruchstück... besteht aus einem kohligen Material von braunschwarzer Farbe. Dieses weist einen feinschichtigen Aufbau auf: Dickere schwarze Lagen einer schwarzen Kohle werden von dünneren braunen Zwischenschichten (Bitumen) durchzogen. Darüber hinaus treten noch kleine leistenförmige Einschaltungen von hellem Material in Erscheinung. Sowohl die braunen Zwischenschichten als auch die hellen Linsen sind Ausgangspunkte einer randlichen Aufspaltung des Armringbruchstücks. Bei mikroskopischer und stereo mikroskopischer Betrachtung ist keine exakte Identifizierung der Einzelbestandteile möglich. Zweifellos handelt es sich um Sapropelitmaterial, wie es von Claus und Mädler (1958) sowie von Rochna, Teichmüller & Mädler (1961) von anderen Fund punkten beschrieben wurde. Die genaue Bestimmung der Zusammensetzung und Herkunft ist nur unter Materialverlust mit kohlenpetrographischen und paläobota- nischen Untersuchungsmethoden möglich.“ Sapropelit, der verwendete Ausgangsstoff, stammt überwiegend aus einem etwa 30 km nordwestlich von Prag zwischen Kladno, Rakovnik und Slany gelegenen Raum (Rochna/Teichmüller/Mädler 1961, Abb. 2). 7 Aus diesem Gebiet wurden Rohmaterial, das hier vielfach oberflächennah vorkam, halbfertige Erzeugnisse sowie vollendete Produkte exportiert. Verbreitungsschwerpunkt für entsprechende Armringe ist das nordwestliche und mittlere Böhmen mit weiteren Gebieten der CSSR. Hinzu kommen Fundstellen in kundigen Kollegen C. Fritzsche, welcher die Altsachen großenteils ins Landesmuseum Dresden eingeliefert hatte. 6 Angefertigt von Kustos Dr. D. Beeger, Staatliches Museum für Mineralogie und Geologie zu Dresden, am 28. Januar 1983. 7 Filip 1950; Bren 1955; Filip 1956, S. 530.