Abb. 11. Rest eines jüngerbronze- oder früheisenzeitlichen Schälchens vom Fuß des Nonnensteins, Flur Weißig, Kr. Pirna. 1:2. ebenfalls jüngerbronzezeitlich sein (Abb. 10 b, c), einige erwecken allerdings den Eindruck eher ältereisenzeitlicher bis latenezeitlicher Ware, wie schon an dem ersten von hier stammenden Material bemerkt wurde. Der von W. Coblenz (1967, S. 83 bis 86, Abb. 2) veröffentlichte Schalenrest weist bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem vom Nonnenstein bei Weißig stammenden (allerdings winzigen) Stück auf (Abb. 1, Fst. 12, u. Abb. 11). Flaue gestreckte S-Profile gelten als späthallstättisch (Simon 1980, S. 22), jedoch deutet das trichterförmige Profil unseres Bruchstückes u. U. auf höheres Alter hin. Noch jünger, vielleicht sogar schon spätlatenezeitlich, könnte eine erst kürzlich entdeckte Schalenrandscherbe sein (Abb. 10a). Entspre chungen findet man z. B. unter nord- und mittelböhmischem Siedlungsmaterial (Filip 1956, Taf. CXXIII,1, CXXXII,5). Gefäße dieser Art sind allerdings zeitlich und räumlich schwer einzuordnen. In den geschilderten chronologischen Rahmen ge hören auch der ältereisenzeitliche Topf aus einer Spalte am Schrammtor (Coblenz 1961), kaum jedoch das Gefäß aus einem Abri bei Rosenthal (Coblenz 1974). Diese Betrachtungen bleiben indes unsicher, solange das sächsische Fundgut zum Problem „Hallstatt-Latene“ noch nicht aufgearbeitet worden ist. Die sich andeutende Überbrückung der bisherigen scheinbaren Lücke in der Be siedlung und der Begehung des Elbsandsteingebirges durch hallstatt- und latne- zeitliche Einzelfunde vermittelt zwischen den Siedlungsabschnitten, die sich durch die am gebirgswärtigen Rand der Altsiedellandschaften gelegenen billendorfisch geprägten Gräberfelder von Pratzschwitz (Hauswald 1982) und Heidenau, Kr. Pirna, bzw. Podmokly-Decin (Walther 1931, S. 90) sowie die jüngerlatenezeit- lichen Urnenfriedhöfe von Pirna (Walther 1931, S. 91-93; Mähling 1944), Pirna- Copitz (Hauswald 1982, S. 24 u. Abb. 1; Kaufmann 1982, S. 44) und Podmokly- Decin (Walther 1931, S. 92-93; Mähling 1944) bezeichnen lassen. Gerade die latenezeitliche Bodenbacher Gruppe drängte sich auf Pirnaer und Dner Seite im Elbtal dicht an den Rand der Sandsteinformation. Die Fundstellen Die urgeschichtlichen Spuren in der Sächsischen Schweiz sind nach ihren Fundstel len - zunächst einmal unabhängig von ihrer Datierung - unter Berücksichtigung verschiedener Interpretationsmöglichkeiten systematisierbar. Im folgenden wird das Untersuchungsgebiet vorrangig betrachtet, aber die gesamte Sächsische Schweiz ein bezogen.