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freien Talboden, Hänge und (oder) aufgehende Felswände. Im Pleistozän schliff die Elbe den Talboden in seinem jetzigen Verlauf in die Kreidelandschaft ein. Die Ebenheiten liegen mehr als 100 m über dem Elbniveau und sind Denuda tionsflächen. Ihr Sandsteinsockel besteht vorwiegend aus dünnbankigen Partien. In dieser Höhe floß die Elbe vor dem Eiszeitalter. Spuren einer alten Elblaufwanne mit böhmischen Schottern finden sich z. B. in der schwachen Zertalung nördlich des Liliensteins auf der Waltersdorfer Ebenheit. Der Lilienstein lag also noch im Ter tiär linkselbisch. Schon vor Erscheinen des Inlandeises kam es zur Entstehung der jetzigen Flußschleife. Die Ursache dieses Ausweichens der Elbe nach Südwesten ist noch ungeklärt. Auf dem Sandsteinsockel der Ebenheiten liegen elstereiszeitliche Ablagerungen, im allgemeinen Elbschotter, darauf Grundmoränenmaterial in Form von Geschiebe lehm sowie Sande und Kiese als Schmelzwasserablagerungen. Auf gewehte jung- pleistozäne lößartige Staublehme sind auf den Ebenheiten von großer Bedeutung für die Bodenfruchtbarkeit. Sie sind in Resten auch auf dem Lilienstein und im Basteifelsrevier (Felsenburg Neurathen), vor allem aber auf dem Pfaffenstein und dem Quirl anzutreffen. Auf die kulturgeschichtlichen Folgen dieser „Gipfelgaben“ wird noch zurückzukommen sein. Die eiszeitlichen Ablagerungen sind nicht überall vollständig vorhanden. Vielmehr variiert der geologische Untergrund der Ebenhei ten beträchtlich, so daß diese in sich keineswegs homogen sind. Auf den Ebenheiten erheben sich die Tafelberge. Ihre kleinbankigen Sockelfelsen sind von Fußhalden aus Verwitterungsschutt umgeben, die mit Trockenwald be wachsen sind. Die Kronen bestehen aus hohen großbankigen Wandpartien. Die Tafeln sind mehr oder weniger zerklüftet. Die Gipfelplatte des Liliensteins ist 415 m ü. NN hoch. Er gilt als mächtigster und typischster Tafelberg der Sächsischen Schweiz. Das Basteigebiet bei Rathen ist ein zwischen Elbtal und oberer Ebenheit gelege nes Felsrevier. Es erhebt sich unmittelbar am Fluß bis 180 m über dem Elbspiegel. Die Bastei selbst ist 305 m ü. NN hoch; die zerklüfteten Felsgruppen der Burg Neurathen, zu denen die Basteibrücke hinüberführt, sind etwas niedriger. Bei der Betrachtung der Sächsischen Schweiz als Siedlungsraum genügt es nicht, das geologische Relief als alleiniges Kriterium darzustellen. Man muß vor allem auch die Vegetation in ihrer Verteilung und Zusammensetzung berücksichtigen, da sie auf das Landschaftsbild einen entscheidenden Einfluß hat. Die Funde Vom Liliensteingipfel stammt eine Reihe von Silexartefakten (Abb. 1, Fst. 10, und Abb. 2 a-e). Diese sind mit einiger Wahrscheinlichkeit als neolithisch einzuschätzen, obwohl die Klingen chronologisch kaum näher beurteilbar sind. Den einzigen An haltspunkt bietet vielleicht der längliche Doppelklingenkratzer (Abb. 2 c). Die Art