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biet des Rauensteins auf Flur Weißig (Beilage, Fundpunkt 21; Abb. 3,5)15. Eine deutliche Betonung in der Verbreitung unserer Steingeräte ist bei den nicht unmit telbar im Flußtal aufgefundenen Stücken in der großen S-Schleife der Elbe - etwa im Dreieck Bastei/Lilienstein/Rauenstein - zu beobachten. In den Tälern der Gott leuba und ihrer Nebenflüsse sind als neolithische Fundstellen bisher lediglich Zehista (Beilage, Fundpunkt 59)16, Pirna-Rottwerndorf (Beilage, Fundpunkt 63; Abb. 4,7)17, Gießenstein (Beilage, Fundpunkt 60)18, Oelsen (Beilage, Fundpunkt 61) 19 und Oel sengrund (Beilage, Fundpunkt 62; Abb. 4,1)20, schließlich Berggießhübel (Beilage, Fundpunkt 33; Abb. 5,2)21 aufgetreten. Nach den alten Vorstellungen gingen die Verbindungen zwischen Böhmen und den Gebieten nördlich der Grenzgebirge zu Beginn der Metallzeiten - wie auch schon am Ausklang des Neolithikums mit der Glockenbecherkultur (Neumann 1929 a) - zur Aunjetitzer Zeit (Neumann 1929 b) offensichtlich nur über die Osterzgebirgs pässe ins sächsische Gebiet. Dort sind erste, dafür aber auch reichliche Belege im Dresdner Raum vorhanden, wobei sowohl Siedlungen als auch Grabfunde und Horte in relativer Massierung auftreten. Diese Beobachtung setzt sich elbabwärts in einem immer breiter werdenden Streifen weit über das eigentliche Elbtal hinaus fort. Hier beobachten wir, daß in erster Linie die bereits von den ältesten Feldbauern unseres Landes, den Bandkeramikern, benützten leicht zu bearbeitenden fruchtbaren Löß- lehmboden bevorzugt wurden. Ein weiterer klarer Durchgangsweg führt vom nordostböhmischen Raum über das Zittauer Gebirge in die östliche Oberlausitz, wobei besonders die Streuung der Bronzefunde die verhältnismäßig breite Zone des Durchgangs deutlich markiert (Coblenz 1961 b). Durch Neufunde sind nun aber auch Hinweise auf die Begehung der Sächsischen Schweiz zu beiden Seiten der Elbe gegeben. Dabei fällt auf, daß selbst die Felsen partien im rechtselbischen Hinterland aufgesucht wurden, wie der Höhlenfund aus unmittelbarer Nähe des Kleinen Winterberges zeigt (Coblenz 1985). Im Gebiet links der Elbe liegt in der Sächsischen Schweiz kurz vor der Grenze zu Böhmen und relativ weit vom Stromtal entfernt bei Rosenthal ein weiteres Abri mit Aunjetitzer Kera- 15 Nordwestlich vom Ort am Wege zum Rauenstein und Nonnenstein: schwere Axt. Museum Weh len. S.: 2357/64. 16 östlich vom Ort. Einzelfund: dicknackiges Steinbeil. 17 Südlich der Pirnaer Kasernen gefunden (1936). Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden. S.: 149/36. 18 Am Gut: Einzelfund: Schuhleistenkeil. 19 Südlich vom Ort. Einzelfund: Hammer (nach Ortsakten des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden). 20 Oberflächenfund (beim Eggen aufgedeckt): großes dicknackiges Flachbeil. Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden. S.: 457/42. 21 Einzelfund am Weg zur Panoramahöhe. Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden D 679/78. Auf der Originalfundmeldung in den Ortsakten des Landesmuseums der Bronzezeit zugewiesen (E. Spehr); so auch bei Jacob/Quietzsch 1982, S. 227 und Abb. 2,1; Torke 1982, S. 183 f., Abb. 3.