ßenverbindungen zwischen Dresden und Freiberg, teils über Kesselsdorf - Grum bach - Herzogswalde - Mohorn, teils über Kesselsdorf - Fördergersdorf - Grillenburg, noch größere Bedeutung. Nach der Verlegung des Amtes Tharandt nach Grillenburg durch Kurfürst August verliefen auch die Jagdwege des Hofes über Kesselsdorf und Fördergersdorf nach Grillenburg. 4.7.3. Die Erschließung der Gebirgstäler für Produktions- und Siedlungsstätten Silber bildete die Grundlage der aufblühenden Geldwirtschaft; Eisen und Zinn waren das Ausgangsmetall für eine Vielzahl von Werkzeugen und Gebrauchsgegen ständen. Dieser steigende Metallbedarf der spätmittelalterlichen Gesellschaft inten sivierte die Erschließung neuer Erzlagerstätten und die Errichtung von Erzaufberei tungsanlagen. In der Kolonisationszeit waren im Erzgebirge und dessen Vorland vorzugsweise die Hochflächen gerodet, besiedelt und agrarisch erschlossen worden; hingegen wurden die oft tiefeingeschnittenen Täler möglichst gemieden. 194 Im Spätmittelalter wandelte sich dieses Bild. Das ökonomische Interesse an den Tälern und Waldungen stieg. Erzgänge strichen meist an Talhängen aus; Erzkörner waren in Fluß- und Bach sanden zu finden und konnten durch Ausseifen gewonnen werden. Der Bergbau ver langte große Mengen an Grubenholz; die Erzaufbereitung erforderte viel Holzkohle für die Schmelzhütten und Schmiedewerke. Um die technischen Anlagen der Poch-, Schmelz- und Schmiedewerke in Gang zu setzen, bedurfte es der Kraft des fließen den Wassers. So wurden die Nähe von Erz, Holz und fließendem Wasser zu wich tigen Standortfaktoren für die neuen Produktionsstätten und damit auch für die nachfolgenden Gewerbesiedlungen. Auch im Süden des Arbeitsgebietes entstanden mehrere Bergbau- und Gewerbezentren. Sie waren an die Täler der Wilden und Roten Weißeritz sowie der Müglitz bzw. deren Zuflüsse gebunden (vgl. im folgenden Beilage 4). Wahrscheinlich wurde in der 1. Hälfte des 14. Jh. Höckendorf mit umliegenden Dör fern aus dem Einflußbereich der Burggrafschaft Dohna herausgelöst und zum mark gräflichen Amt Freiberg geschlagen. 195 Grundherren von Höckendorf waren von 1349 bis 1565 die aus einer Freiberger Ratsfamilie hervorgegangenen Herren von Theler. 196 Sie traten aber zugleich als Unternehmer auf, die im Tal der Wilden Wei ßeritz, besonders um Edle Krone, Silberbergbau betrieben. 197 Umfang und Gewinn des Thelerschen Bergbaus sind in Sagen übertrieben worden. Das enge Weißeritztal 194 Allerdings gehen die Anfänge des Mühlengewerbes in die Kolonisationszeit zurück. Urkundlich älteste Mühle im Dresdener Elbgebiet ist die Brückmühle in Copitz, Ot. v. Pirna (1304). R. Spehr 1975, S. 104. 195 H. L ö s c h e r 1957 b, S. 130. 196 Sogenannte Thelersäulen (sieben gleichartige Bet- oder Martersäulen), aufgestellt um 1500 am alten Kirchsteig Höckendorf - Obercunnersdorf, davon noch drei, z. T. bruchstückhaft, erhal ten. 197 Blei-Zink-Silbergänge mit Kupferspuren im Gebiet der Wilden Weißeritz um Klingenberg, Hök- kendorf, Edle Krone und Tharandt.