Anlage entwickelte sich seit der Mitte des 15. Jh. das „Städtleyn Granathen“. 1568 wurde das Tharandter Amt nach Grillenburg verlegt. 182 1288 übereignete die Witwe Heinrichs des Erlauchten dem altzellischen Stift ihre Besitzungen zu Leubnitz und Goppeln. Diese wurden zum Grundstock des begüterten Klosteramtes Leubnitz im fruchtbaren Dresdener Süden. Sein Verwaltungsmittelpunkt war ein Wirtschafts hof („Alter Klosterhof“) in Leubnitz, 183 184 185 der durch die Altnossener Straße über Penn rich-Wilsdruff mit dem Kloster Altzelle verbunden war. 184 Von Leubnitz bis zur Weißeritz bei Löbtau hieß diese Verbindung speziell Zellischer Weg.185 Nach Ein führung der Reformation wurde 1540 das Klosteramt säkularisiert. Bis zum Ende des 14. Jh. gehörte ein großer Teil des Arbeitsgebietes noch zur Burg grafschaft Dohna oder lag in deren Einflußbereich. Die Donins konnten sich geschickt zwischen den beiden großen Nachbarn, der Mark Meißen und dem Königreich Böh men, behaupten und einen hohen Grad an Selbständigkeit bewahren. Das war vor allem dadurch möglich, daß das starke Böhmen Karls IV. (1347-1378) für die ökonomisch und politisch auf schwachen Füßen stehende Burggrafschaft Dohna eine Schutzmachtfunktion ausübte. Wichtige Burgen innerhalb des Machtbereichs der Do nins waren Dohna, Weesenstein und Rabenau 186 . Über dem Schlottwitzgrundbach kontrollierte der Grimmenstein 187 eine Straßenverbindung von Dohna bzw. Lock witz über Maxen und Hausdorf durch den Schlottwitzgraben in Richtung Böhmen. Eine kleine Höhenbefestigung bestand auf dem Burgberg Lungkwitz über dem Lock witztal. 188 Das Städtewesen war im Einflußbereich der Burggrafschaft Dohna nur dürftig ent wickelt und wurde von den konservativ verharrenden Donins auch nicht gefördert. Dohna und Rabenau blieben unbedeutende Marktflecken im Schatten ihrer Burgen. 1366 verlehnte der Markgraf die Stadt Dippoldiswalde an die Donins. 189 Daß die Wettiner diesen Ort, der im Blick auf erhofftes schnelles Wachstum und 182 Ob und wie weit die „Krypta“ unter der ehemaligen Jägerei in Grillenburg vor das 16. Jh. zurück reicht, ist noch umstritten. Für ein romanisches Alter trat besonders W. Bachmann ein. W. Bach mann 1936 a und b. 183 Der „Alte Klosterhof“ in Leubnitz-Neuostra, dessen älteste Bausubstanz möglicherweise bis in das Spätmittelalter zurückreicht, existiert nicht mehr. Der unterirdische Teil blieb bei den Abbruch arbeiten im Jahre 1972 unverändert und ist noch nicht untersucht; Keramikreste von dort fehlen noch. 184 Keramikfunde in der Nähe dieser Straße: Fst. 27 Gompitz (Randstück eines rottonigen Gefäßes), 28 Gompitz (schlichter bauchiger Topf aus dem frühen 14. Jh.). 185 1469 „am Czellischin wege“. O. Richter 1885, S. 42. 186 Fst. 138 Rabenau. Im Burgbereich Keramik aus dem 14. und 15. Jh. Im Norden der Anlage schloß sich ein Wirtschaftshof an; dicht westlich davon wurde 1975 am Rande des Steilhanges rottonige Ware aus der 2. Hälfte des 14. Jh. gefunden. 187 Fst. 142 Reinhardtsgrimma. Reste eines Turmfundamentes, eines Mauerzuges, eines Halsgrabens und Vorwalles. Vor allem helltonige Keramik 1. Hälfte 14. Jh. 188 Fst. 91 Lungkwitz. Anlage durch Steinbruchbetrieb völlig vernichtet. Eine einzige gefundene Scherbe weist allgemein in das Spätmittelalter. - Dicht außerhalb des Arbeitsgebietes liegt zwi schen Glashütte und Oberschlottwitz über der Müglitz das sogenannte Wittigschloß. Geringe Mauerreste und Scherbenstücke lassen auch hier eine kleine Anlage vermuten. 189 Aus der Zeit der Zugehörigkeit zu Dohna stammt das Wappenschild mit dem dohnaischen Hirsch geweih an der Nordseite der Nikolaikirche.