laufes,33 rechts und links des Leubnitzbaches 33 34 35 36 37 sowie rechts und links des Kaitz- baches35. Die Entfernung dieser Siedlungsplätze von den Wasserläufen beträgt zwi schen 100 und 300 m. Die Siedlungsstandorte überschreiten in der Regel nicht die 180 m-Höhenlinie.36 Alle Siedlungen haben ihren Platz in der Randzone zwischen Löß und Aue; von dort gingen demnach die stärksten Anreize zum Siedeln aus. Im Lößgebiet hatten sich bereits im Boreal schwarzerdeähnliche humusreiche Böden herausgebildet; Eichenmischwald, teils aufgelichtet und mit Grasunterwuchs, über zog dieses Gelände. Dagegen waren die Niederungen mit dichtem Auwald mit Un terholzbewuchs bedeckt und zum Teil sumpfig. Daß die Bandkeramiker auf diese beiden unterschiedlich ausgestatteten Ökosphären angewiesen waren, ist eine all gemeine Beobachtung; 3 ' sie trifft auch für den Dresdener Süden zu. Diese Siedlungs orientierung gibt uns einen Hinweis auf die Wirtschaftsweise der ältesten Bauern in unserem Raum. Der Stand der Produktivkräfte war noch relativ niedrig, die Um weltabhängigkeit groß. Um die Gewinnung der lebensnotwendigen Güter zu sichern, war es notwendig, Areale mit optimalen Bedingungen für bäuerliche Tätigkeit her auszufinden und zu nutzen. Die humusreichen Böden auf dem Löß ermöglichten vor allem extensiven Feldbau, bei dem eine oberflächige Bodenlockerung genügte. Die Auenbereiche lieferten nicht nur Wasser und Holz, sondern dienten auch der Vieh hutung. Dieses ausgewogene Verhältnis zwischen Feldbau und Viehhaltung war für die Existenz der Bandkeramiker von großer Bedeutung. Es ermöglichte eine relativ stabile Seßhaftigkeit und Besiedlungskontinuität. Dadurch begann nun aber auch der Eingriff des Menschen in die Naturlandschaft. Durch Rodung entstanden un weit der Siedlungen Anbauflächen; auch im weiteren Umkreis wurde der Wald durch ständige Nutz- und Brennholzgewinnung sowie durch Viehverbiß gelichtet. Das auf diese Weise von Linienbandkeramikern eingenommene Areal im Dres dener Raum wurde kontinuierlich von stichbandkeramischen Gruppen und danach von Trägern der donauländisch beeinflußten Nachfolgekulturen weitergenutzt. Viele Siedlungsplätze weisen sogar eine bemerkenswerte Konstanz durch das gesamte Frühneolithikum auf. 38 Es scheint, daß in einer jüngeren Phase der Linienband keramik und während der Stichbandkeramik der Siedlungsraum ausgedehnt und im stärkeren Maße die Niederterrasse in Elbauennähe einbezogen wurde. 39 Aus dem südwestlich vorgelagerten Gebiet liegen einige Steingerätefunde vor. Es ist jedoch große Vorsicht geboten, diese Einzelfunde zu einer siedlungsarchäologi- 33 Fst. 135, 136 Prohlis, 166 Torna. 34 Fst. 54-57 Leubnitz-Neuostra; die Belege von Fst. 29 Gostritz weisen ebenfalls auf eine Siedlung hin. 35 Fst. 94 Mockritz; auch die Funde von Fst. 95 Mockritz (im Zusammenhang damit 96) sowie 97 können als Siedlungshinweise gedeutet werden. 36 Eine Ausnahme bilden bisher nur die Funde von Kauscha 1976 (bis 190 m über NN bachauf wärts). Fst. 40 Kauscha. 37 So B. Sielmann 1971 a, S. 234; vgl. auch B. Sielmann 1976. 38 Vor allem die bekannten Siedlungen Fst. 73 Lockwitz, 94 Mockritz, 103 Nickern, 135 Prohlis. 39 U. a. ist seit 1976 ein stichbandkeramischer Siedlungsnachweis aus dem Dresdener Stadtkern, Nähe Frauenkirche, bekannt. H. Jacob u. H. Quietzsch 1980, S. 293 f.