bahnen ab, deren Südost-Fortsetzung aus dem Raum Dohna nach Nordböhmen, de ren Nordwest-Weiterführung in das mittelsächsische Lößgebiet bzw. in den Riesaer Raum zielte (Abb. 4,D). 3. Die (Quellen Während geographische Untersuchungen nur allgemeine Aussagen über die natür liche Siedlungs- und Verkehrsgunst einer Landschaft erlauben, geben uns die histo rischen Quellen Auskunft über die tatsächliche Besiedlung. Mit Hilfe alter Kartenwerke sind wir imstande, die räumliche Siedlungsverteilung und das Straßen- und Wegenetz ziemlich lückenlos Jahrhunderte zurückzuverfolgen. Der „Oberreitsche Topographische Atlas des Königreichs Sachsen“ (1837 bis 1860) im Maßstab 1:57 600 zeigt uns ein Siedlungsbild, das erst wenig durch die indu strielle Revolution überformt ist; alte Ortskerne und Straßenzüge treten deutlich heraus. Die sächsischen Flurkroquis aus den Jahren 1835 bis 1843 lassen die alten Orts- und Flurformen in einem seit dem Hochmittelalter kaum veränderten Zustand klar erkennen. Die älteste vollständige kartographische Darstellung des Untersu chungsgebietes finden wir auf Skizzenblättern, die im Ergebnis der Landesvermes sung des Kurstaates Sachsen durch den Freiberger Markscheider Matthias Oeder entstanden. Sie entstammen dem Ende des 16. Jh. (Ur-Oeder). Zeitlich weiter zurück führen uns mittelalterliche Schriftquellen wie Urkunden, Ak ten, Urbare, Zinsregister, Annalen und Chroniken. Sie informieren nicht nur über territorialgeschichtliche Ereignisse und sozialökonomische Strukturen, sondern geben auch Hinweise auf Veränderungen des Siedlungsgefüges. Allerdings fließen beim weiteren Rückwärtsschreiten schriftliche Nachrichten immer spärlicher, und wir sind auf die Zufälligkeit der Überlieferung angewiesen. 1068 werden Löbtau und die Weißeritz erstmalig erwähnt, 1040 Dohna und 968 die Siedlungslandschaft im Dresdener Elbgebiet.20 Ältere Schriftzeugnisse aus dem uns interessierenden Raum sind nicht bekannt. Die Toponomastik kann der siedlungsgeschichtlichen Forschung wertvolle Hilfe lei sten, indem sie die in den Schriftquellen erwähnten geographischen Eigennamen sprachgeschichtlich untersucht und sich u. a. bemüht, die Ortsnamen nach Typen zu sammenzufassen, chronologisch zu staffeln und inhaltlich zu deuten. 20 21 Die erklär baren Ortsnamen können durchaus etwas über die Situation der Ortsgründung aus sagen, denn im Namen wird die neue Siedlung auf ihren Charakter hin angespro chen, bewertet und festgelegt. Unsere Kenntnisse über die frühgeschichtliche Zeit basieren außer auf den spärlichen schriftlichen Zeugnissen auf materiellen Quellen, die beim weiteren zeitlichen Zu rückgehen ständig an Bedeutung für die Siedlungsgeschichte gewinnen. Dazu zählen 20 „in villa Livbitvwa ... in burchuuardo Bvistrizi" (CDS II, 1, Nr. 29); „Donin“ (Annalista Saxo, Mon. Germ. hist. Script. VI, S. 684); „regio ... Nisen“ (CDS II, 1, Nr. 4). 21 Für den Dresdener Raum zuletzt besonders W. Fleischer 1961b; d e r s. 1963 sowie E. Richter u. H. Walther 1970.