GOLDENES JUBILÄUM DES „MUZEUM ARCHEOLOGICZNE I ETNOGRAFICZNE“ (ARCHÄOLOGISCHES UND ETHNOGRAPHISCHES MUSEUM) IN D 1931-1981 Von Andrzej Mikolajczyk und Teresa Laszczewska Die Anfänge vor dem zweiten Weltkrieg In der Zeit zwischen den zwei Weltkriegen empfand Lodz, die zweitgrößte Stadt Polens und zugleich das bedeutendste Zentrum der Textilindustrie innerhalb dieses Landes, auf sehr fühlbare Weise die verschiedenen Mängel seines kulturellen Lebens sowie seiner kulturellen und wissenschaftlichen Anstalten. Während vieler Jahre nach dem ersten Weltkrieg befand sich auch das Museumswesen der Stadt Lodz in einem sehr wenig erfreulichen Zustand. Viele aus zufälligen Schenkungen entstandene Samm lungen bildeten die Grundlage zur Schaffung eines „Muzeum Miejskie“ (Städtisches Museum). Doch bald, nämlich in den Jahren 1929-1930, wurde die Teilung der verschiedenartigen Sammlungen und die Bildung von drei selbständigen Museums anstalten beschlossen. Die Sammlung aus dem Gebiet der Kunstgeschichte bildete samt einer Kollektion von Münzen die Grundlage zum Entstehen des „Muzeum Hi- storii Sztuki im. Bartoszewiczöw“ (Bartoszewicz-Museum für Geschichte und Kunst); die naturkundlichen Sammlungen aber wurden im „Muzeum Przyrodnicze“ (Mu seum für Naturkunde) untergebracht, das im Spätherbst und im Winter 1930 gegrün det wurde. Die volkskundlichen und archäologischen Sammlungen wurden zu guter Letzt einem dritten Museum überwiesen, nämlich dem „Miejskie Muzeum Etnograficzne" (Städti sches Museum für Volkskunde), das seine öffentliche Tätigkeit am 1. Januar 1931 aufgenommen hat. Dieses Datum pflegt man als Anfang des archäologischen und ethnographischen Museumswesens in Lodz anzusehen (Abb. 1). Im Gebäude des einstigen „Muzeum Miejskie“ in Lodz, Piotrkowska-Straße 91, das jetzt dieses neugeschaffene Museum barg, befanden sich nur 269 volkskundliche und 74 urgeschichtliche Objekte. Zum Leiter wurde der aus Warschau berufene Ethnograph, Mgr. Jan Manugiewicz, ernannt, auf dessen Anregung die Ausson derung der volkskundlichen und urgeschichtlichen Objekte aus den früheren Samm lungen geschehen war und der dafür eintrat, daß die Funde aus diesen beiden Wis senszweigen zusammenblieben (Abb. 2). Im Bereich der Volkskunde sollte die Forschungstätigkeit des Museums das Gebiet der damaligen Woiwodschaften Lodz und Kielce und - im Laufe des Anwachsens der Sammlungen - auch noch das der östlich anschließenden Woiwodschaften Lublin