ROHDICHTE UND FESTIGKEITSEIGENSCHAFTEN EINER EICHENHOLZPROBE AUS DER WASSERBURG BEERWALDE, KR. HAINICHEN Von Rosemarie Kommert Vom Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden wurde ein Stück Eichenholz für die Untersuchung von Rohdichte und Festigkeitseigenschaften zur Verfügung gestellt, weil an Hand dieser Daten auch der Erhaltungszustand des Holzes beurteilt werden kann. Es handelte sich um ein etwa 7,5 cm langes Stück von einem zweiseitig bebeilten Pfosten oder Balken. Der Radius des Stückes betrug etwa 6 cm, der Durchmesser zwischen den beiden bebeilten Seiten dagegen nur etwa 10 cm. Die Probe stammt aus der Wasserburg Beerwalde, Kr. Hainichen. Es handelt sich um den Abschnitt eines nach Deutung des Ausgräbers zu einem Brückenjoch gehörenden Stützpfostens. Er wurde im N-O-Profil freigelegt und gehört zur Schicht 1/2. Die Datierung an Hand keramischer Funde ergab, daß es sich bei der Burg um eine einphasige Anlage handelt, die nur vom Ende des 13. Jh. bis ins 14. Jh. bestanden hat. 1 Das Holzstück wies einen durchgehenden Radialriß auf und konnte im Mark leicht auseinandergebrochen werden. An den unbearbeiteten Seiten war Splintholz vorhan den. Das Kernholz war tiefschwarz, fest und schwer und hatte einen deutlich erkenn baren Jahrringaufbau (Abb. 1). Das Eichenholz stammt aus tonigem Schlamm, der über dem anstehenden Lößlehm liegt. 2 Zunächst wurden die Breiten der 27 Jahresringe des Kernholzes gemessen. Mit einer mittleren Jahrringbreite von 2,07 mm, einem Minimum von 0,66 mm und einem Maximum von 4,91 mm ist die Holzprobe als grobringig zu bezeichnen. Anschließend wurden folgende Daten nach der TGL 25 106, Prüfung von Holz bei einem Holzfeuchtesatz von u = 12 %, ermittelt: Rohdichte 0 in kg/rn 2 Druckfestig keit längs zur Faser 0dB in N/mm 2 , Biegefestigkeit ObB in N/mm 2 , Schlagbiegefestig keit a in Nm/mm 2 . Die Ergebnisse der Untersuchungen sind in Tabelle 1 zusammengestellt. Zum Ver gleich werden Werte für Rohdichte und Druckfestigkeit bei rezentem Eichenholz mit angegeben, die der Literatur entnommen wurden. 3 Die Bestimmung der Biegefestig keit und Schlagbiegefestigkeit erfolgte nach dem Dynstatverfahren, das nur 4 mm X 10 mm X 15 mm große Proben erfordert. Dabei ergeben sich jedoch etwas andere 1 W. Schwabenicky 1969; d e r s. 1970; ders. in diesem Band S. 311 ff., bes. 318 f. 2 W. Schwabenicky 1969. 3 G. Langendorf, E. Schuster u. R. Wagenführ 1976.