Abb. 37. Beerwalde, Kr. Hainichen, „Waal“. Henkeltopf mit Lippenrand (6/3). Etwa 1:2. Schüsseln werden immer selten gefunden, weil sie im Mittelalter auf Grund ihrer Empfindlichkeit weniger als gedrechselte oder aus Dauben gefertigte Holzschüsseln verwendet wurden. Außerdem waren keramische Schüsseln schwierig herzustellen. Insgesamt sind im Fundbestand von Beerwalde 6 Schüsseln bzw. deren Reste enthal ten (Abb. 39,5, 4(>,4,5,12,iy, 47). Einige zeichnen sich durch sehr dicke Wandungen aus; dafür ist das Material sehr weich. Ein Gefäß ist vollständig erhalten (1/2/4 - Abb. 47). Der Boden ist von einem Model abgehoben und trägt eine Bodenmarke, die mit den oben erwähnten übereinstimmt. Eine weitere, nur in Bruchstücken erhal tene Schüssel (1/2/21 - Abb. 46,5) ist mit einem Rollstempelmuster verziert. Vom gleichen Rollstempel ist ein Abdruck an einem Standbodentopf (1/2/47 - Abb. 40,77) überliefert. Zu erwähnen ist noch eine kleine Schüssel mit Kragenrand (7/1 - Abb. 46,77), die im wesentlichen einer Schüssel aus dem Stadtkern von Karl-Marx-Stadt entspricht. 46 Unterschiede bestehen lediglich in den Maßen (die Beerwalder Schüssel ist kleiner) und im Fehlen der Gurtfurchen auf der Wandung. Auf dem Boden ist ebenfalls eine Bodenmarke in Form eines einfachen Radkreuzes vorhanden, das wahrscheinlich aufgestempelt ist. Ein besonderer Kcramiktyp muß noch erwähnt werden: die becherförmige Schale (u. a. 1/2/12,1 2 57,1/3/3 - Abb. 46,7-3). Die streng konischen Wände sind relativ dünn, der Rand ohne besonderes Profil, die Böden vom Model abgehoben. Sie zeigen 46 H. - J. Vogt 1963, S. 127 ff.; d c r s. 1965, S. 11 f.