Abb. 34. Beerwalde, Kr. Hainichen, „Waal“. Standbodentopf mit Kragenrand (1/2/3). Etwa 1:4. Draht oder einer Schnur abgeschnitten. Bei einigen ist der Boden nachträglich wäh rend oder nach dem Trocknungsprozeß noch zusätzlich verschnitten worden (z. B. 1/2/23 - Abb. 46,70). Der Rand wird von einer lippenartigen Kante gebildet. Der artige Näpfchen sind u. a. aus den Stadtkernen von Dresden 42 und Leipzig 43 bekannt. H. Küas deutet sie als Vorläufer unserer heutigen Kompottschüsseln. Dies scheint aber nicht der einzige Verwendungszweck gewesen zu sein. Auffällig ist, daß in den Schichten 1/6 und 6 keine Knaufdeckel nachgewiesen sind. Nach Form und Größe ließen sich die Näpfchen als Deckel für die kleineren schlichten Töpfe und Henkel töpfe verwenden. Ähnliches wurde auch bei böhmischer Keramik des 13. Jh. beob achtet. 44 45 Ein münzdatierter Fund aus Kolin aus der 2. Hälfte des 13. Jh. steht typologisch zwischen den Näpfchen und den herkömmlichen Knaufdeckeln. Auch E. Schirmer deutete einen Napf aus Grimma (Tümmlitzwald) als seltene Form eines Deckels. 4- ’ 42 H. W. Mechelk 1970. 43 H. Küas 1966. 44 V. Nekuda u. K. Reichertovä 1968, S. 57; P. Radomersky u. M. Richter 1976, S. 83, Abb. 37. 45 E. Schirmer 1939, S. 48, 101, Taf. X,13.