zu finden, das in allen Fällen von der gleichen Form (nicht Model) stammt. Ähnliche Gefäße sind aus der letzten Periode der Wiprechtsburg in Groitzsch bekannt. 39 40 41 Zum Teil tragen die Töpfe auf der Schulter oberhalb der Furchen eine einfache Wellen linie. Bei einigen zweifellos jüngeren Stücken ist die Gefäßwand glatt. Auf der Schul ter sind umlaufende Rollstempelmuster zu finden. Die großen Töpfe haben sämtlich Kragenränder oder Kelchränder. Nach Ausweis der Wandungen sind sie nach dem Spiralgurtverfahren hergestellt worden und mit der Handscheibe nachgedreht wor den/* 0 Wesentlich seltener sind kleine, schlichte Töpfe. Bei ihnen kommt vor allem der Lip penrand mit Innenkehlung vor; daneben sind aber auch Kragenrandformen geläufig. Einige zeigen wiederum eine Spiralgurtung über Schulter und Bauch. Den zuletzt genannten Töpfen am nächsten verwandt sind einige kleine Henkeltöpfe (Abb. 35,3,4,6, 37, 38). Große Henkeltöpfe wurden nicht gefunden. Die gekehlten Bandhenkel sind randständig; der Ablauf befindet sich auf dem Gefäßbauch. Durch die Trockenschwindung während der Herstellung haben sich die Henkel seitlich ver zogen. Drehspuren weisen darauf hin, daß der Henkelablauf in Drehrichtung des Ge fäßes verzogen ist. Von den acht in primären Schichten ergrabenen Henkeltöpfen ha ben sechs einen nach unten links, einer (6 5) einen nach rechts verzogenen Henkel. Letzterer ging schon während des Gebrauchs verloren. Dieses Gefäß unterscheidet sich auch sonst von den anderen. Es ist etwas schlanker, hat einen kräftigeren Rand, auf der Schulter befindet sich zwischen zwei Gurtfurchen eine Wellenlinie (Abb. 38). Die anderen Henkeltöpfe zeigen auf der Schulter eine doppelt umlaufende Spiral furche. Ein Gefäß (6/29 - Abb. 39,12) kann in dieser Hinsicht nicht beurteilt werden, da es durch sekundären Brand sehr stark deformiert ist. Den Henkeltöpfen sind die Krüge verwandt, von denen insgesamt 12 (z. T. in Re sten) gefunden wurden (Abb. 41, 43-45). Der größte (1/2/1 - Abb. 43) - mit dem einzigen geschlitzten Henkel in Beerwalde - hat eine Höhe von 36 cm. Er diente sicherlich nicht als Schank-, sondern als Vorratsgefäß. In der Form vergleichbar sind ein kleiner Krug (6/2 - Abb. 44) mit kleeblattförmiger Mündung und das Bruchstück eines weiteren sehr großen Kruges (6/25 - Abb. 41,4). Die Henkel sind einmündig. Entsprechungen liegen aus der Flur Leipen, Kr. Borna, vor/ 11 Ein weiterer Krug (1/2 2 - Abb. 41,7) ist auf der Schulter durch Fingereindrücke verziert; ein Krüglein (1/2/18 - Abb. 41,3) weist Rollstempelmuster auf. Die Henkel sind leicht rand unterständig. Innerhalb der Beerwalder Keramik ungewöhnlich sind ein graphitierter Krugunterteil (1/2/19 - Abb. 41,8) mit Wellplattenboden und ein Krug (6/1 - Abb. 45) mit Reliefapplikationen und einer grünlichgelben Bleiglasur (s. u.). Sehr häufig sind in Beerwalde kleine Näpfchen (Abb. 46,6-76). Auf dem Fußboden des untersten Turmraumes unter der Brandschicht 6 wurden allein 16 solcher Näpf chen in ursprünglicher Lage unversehrt gefunden (Abb. 15 u. 16). Zum Unterschied zu den bisher beschriebenen Gefäßen sind die Näpfchen von der Scheibe mit einem 39 H.-J. Vogt, 1965a, S. 27. 40 H. Küas 1966, S. 346; V. Nekuda u. K. Reichertovä 1968, S. 36 ff. 41 W. Baumann u. R. Kratzsch 1972.