ermöglicht zugleich die Verknüpfung mit der überregionalen Besiedlungsgeschichte. Die Karten sollen dieses Anliegen verdeutlichen, indem die Fundkartierungen über die Grenzen des Arbeitsgebietes hinausreichen. Der an archäologischen Funden reiche Südwesten der Elbtalweitung ist in das Untersuchungsgebiet mit eingeschlos sen. Als Begrenzung wurde hier die Linie Briesnitz 3 - Plauen - Leubnitz -Lockwitz - Dohna (Abb. 2,2-6) gewählt; sie ist durch Wege und Straßen gebildet, die bereits auf älteren kartographischen Darstellungen existieren. 4 Es soll nachgewiesen werden, daß diese Linie zugleich eine wichtige ur- und frühgeschichtliche Siedlungs- und Ver kehrsachse markiert. Von dieser Basis an der Südwestflanke der Elbtalweitung reicht der Untersuchungsraum etwa 20 km nach Südwest bis in das Osterzgebirge hinein. Als Ostgrenze wurde die Müglitz gewählt. Die Südabgrenzung verläuft südlich von Glashütte-Schmiedeberg-Sadisdorf (Abb. 2,7-9) zur Wilden Weißeritz. Im We sten werden Tharandter Wald und Wilsdruffer Hochfläche bis zur Silberstraße ein bezogen. Im Norden grenzt der Bischofsweg zwischen Klipphausen und Briesnitz (Abb. 2,10,2) den Arbeitsraum ab. Dieses ausgewählte, etwa 400 km 2 umfassende Gebiet bietet Beispiele genug, um über lokale Besonderheiten hinaus auch allgemeine Tendenzen des Besiedlungsablaufs im obersächsischen Raum sichtbar zu machen. Wichtige Grundlagen für die Untersuchung bildeten die Erfassung aller Fundstellen und des Fundmaterials 5 , gezielte Exkursionen und Geländebegehungen - vor allem im Blick auf die Zusammenhänge zwischen Landschaft und Siedlung - 6 sowie die Auswertung von Karten und Literatur. Eine Gesamtdarstellung der ur- und früh geschichtlichen Besiedlung zwischen Dresdener Elbtalweitung und Oberem Ost erzgebirge existiert bisher noch nicht. Wohl aber liegen zahlreiche spezielle geogra phische und historische Untersuchungen vor, die neben überregionalen Arbeiten mit herangezogen wurden und deren Ergebnisse in diese Erörterungen einflossen. 2. Landschaft und Siedlungsgunst 2.1. Geographischer Überblick Die Landschaft bildet die natürliche Grundlage jeder Besiedlung, und mit ihr hat sich der siedelnde Mensch aktiv auseinanderzusetzen. Deshalb wird zunächst ein Über blick über die natürlichen Bedingungen des Arbeitsgebietes gegeben 7 und daran an- 3 Im folgenden werden in der Regel alle nicht mehr selbständigen Orte - auch die nach Dresden eingegliederten - unter altem Namen, ohne Voranstellung des neuen, genannt. 4 Zwischen Briesnitz und Plauen ein im 19. Jh. weitgehend überbauter Mühlweg, rechts der Weißeritz - etwa im Zuge des Plauenschen Ringes - ein Kirchsteig, dann Langer Rain, Kohlen straße, Südhöhe, Zschertnitzer Straße bis Leubnitz-Neuostra, Dohnaer Straße bis Lockwitz, alte Dohnaer Straße (Alte Landstraße und Lockwitzer Straße) über Lugberg und Meuschaer Höhe bis Dohna. 5 Auf der Basis der Ortsakten im Fundarchiv des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, der Fundkartei, der Zugangs- und Inventarisierungskataloge und der fundkartierten Blätter der Topographischen Karte 1:25 000 (Meßtischblätter); dazu Durchsicht alles zugänglichen Fund materials. 6 Insgesamt etwa 60 Begehungen, wobei u. a. alle Fundstellen aufgesucht und der vermutete Verlauf alter Verkehrswege im Gelände überprüft wurden. 7 Gegenüber der Diplomarbeit vor allem in bezug auf Geologie, Klima und Vegetation gekürzt.