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Abb. 43. Schirmenitz, Kr. Oschatz. Brustwirbelsäule von Skelett 3 (s. Abb. 41). Dorsalansicht Etwa 1:1. Entsprechende Befunde an archäologischem Skelettmaterial werden gewöhnlich als knöcherne Manifestation einer chronischen Knochentuberkulose angesehen. 311 Freilich kann eine ganze Reihe anderer Erkrankungen ähnliche Gibbusbildungen hervorru fen; eine eindeutige Diagnose läßt sich ohne Tuberkelnachweis bekanntlich schwer stellen. 312 Die Vielzahl befallener Wirbel und die ausgedehnte reaktive Knochen neubildung passen an sich nicht zum klassischen Bild der Spondylitis tubcrculosa, das allerdings von den begrenzenden Wirkungen heutiger Chemotherapie geprägt ist. Hinweise auf mögliche tuberkulöse Abzesse fehlen im Kniegelenksbereich ebenfalls (Abb. 35). Eine radiologische Substanzanalyse läßt signifikante Unterschiede im Mineralgehalt der Wirbel mit und ohne Blockbildung, die auf eine auch für Tbc 311 Z. B. H. Grimm 1956, S. 173, Abb. 2; d e r s. 1959, S. 35, Abb. 26; U. Schaefer 1963, S. 210, Taf. 37; L. Vyhnänek, M. Stloukal u. J. Kolar 1967, S. 376, Abb. 124,3<z; L. Vyhnänek 1969a, S. 46; G. Acsädi u. J. Nemeskeri 1970, S. 252; V. J. D e r u m s 1973, S. 255 ff., Abb. 4-6; M. Stloukal u. L. Vyhnänek 1976, S. 138 ff., 198, Taf. XXI,1,4. 312 Vgl. auch im folgenden W. G. J. Putschar 1966, S. 61 f.; D. Morse 1967, S. 250, Tab. 1; L. Diethelm u. J. Kas tert 1974, S. 308 ff., bes. S. 322 f.; K. Reinhardt 1976, S. 196 f.; R. T. Steinbock 1976, S. 175 ff.; J. E. B ui ks t ra 1976, S. 356 ff-, 363 ff. - Zum Nachweis von Tuberkelbakterien vgl. K.-H. V. 1976, S. 3 f.