Krankheitsbelastung, ständige Begleiterscheinungen solcher Notzeiten, vermehren den Nährstoff- und Mineralbedarf noch erheblich. Deutliche Befunde in Art der se nilen Osteoporose sind in Schirmenitz nach dem Röntgenbefund bei Skelett 4 und 11 festzustellen (besonders an Wirbeln - Abb. 32, Hüftbeinen und Femora) - beides bereits im dritten Dezennium Verstorbene, die auch andere pathologische Verän derungen der Knochenstruktur aufgewiesen haben (Tab. 27). Erwähnt sei schließlich die röntgenologisch auffällige dichte, kleinfleckige, ver waschene Struktur der Spongiosa bei mehreren Skeletten (Sk. 4, 8, 14, 19, 29, 38, 44, 45, 50). Auch im Bruch wirkt die Spongiosa eher amorph-schwammig und läßt die übliche Bälkchenarchitektur kaum erkennen. Die Beobachtungen betreffen vor allem die metaphysären Abschnitte von Femur distal sowie Tibia proximal und distal (Abb. 36,3). Da ebenfalls am relativ intakten Knochen sowie in verschiedenen Be reichen desselben Skeletts festgestellt (z. B. Sk. 4), handelt es sich nicht (zumindest nicht ausschließlich) um postmortale Artefakte. Vermutlich zeugt diese Struktur von Reparationsvorgängen in der Spongiosa nach überstandener Ossifikationsstörung und ist deshalb wiederum wenig spezifisch. 270 Ihre regelmäßige Kombination mit anderen Strukturveränderungen (Tab. 27) spricht dafür, sie ebenfalls in die Reihe der Zeug nisse für ernährungsbedingte Mangelkrankheiten zu stellen. Tabelle 27. Schirmenitz, Kr. Oschatz. Kombination der erfaßten morphologisch-pathologischen Hin weise auf Stoffwechselstörungen und Mangelkrankheiten (ohne Kombination Wachstumslinien, nur ein weiteres Merkmal). Eindeutige Belege sind durch Punkte, die übrigen durch Ringe bezeichnet. 270 „Fleckige Aufhellung und Verdichtung“ der Spongiosa führt H. Grimm 1972 b, S. 89, 94, 100, im Zusammenhang mit Rachitis-Verdachtsfällen an. Entsprechende Strukturen können auch bei konsumierenden Infektionskrankheiten wie der Knochentuberkulose entstehen; vgl. z. B. E. Bürgel u. G. Bierling 1973, S. 160 f.