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Tabelle 19. Altlommatzsch, Kr. Meißen. Kariesintensität in den Altersstufen und nach dem Geschlecht (nach den Angaben bei H. Bach u. A. Bach 1967 a; Sk. 22 a zu senil gerechnet). Abkürzungen wie in Tab. 18. infans I-juvcnil adult 0+9 $ matur d 0+9 $ senil d 0+9 9 adult-senil cf 0-2 $ MZ DZ o 132 55 75 243 167 28 42 14 6 14 — 109 298 181 X 9 32 23 3 3 0 0 0 — 12 35 23 I 0 0 11 34 23 5 9 4 0 0 — 16 43 27 O+X+I 95 309 213 36 54 18 6 14 — 137 376 231 K 2 0 14 39 24 3 6 3 2 9 — 19 53 27 % K 1,5 0 18,7 16,0 14,4 10,7 14,3 21,4 33,3 64,3 — 17,4 17,8 14,9 % I 0 0 11,6 11,0 10,8 13,9 16,7 22,2 0 0 — 11,7. 11,4 11,7 % K+° I 1,5 0 30,3 27,0 25,2 24,6 31,0 43,6 33,3 64,3 — 29,1 29,2 26,6 auswertbaren adulten Abschnitt keineswegs aus dem Rahmen des üblichen fällt. 187 Allerdings lassen sich die entsprechenden Unterschiede zu den Vergleichsdaten um fangsbedingt nicht absichern. Die Kurvenverläufe für Schirmenitz und Altlom matzsch (Tab. 19) ähneln sich sehr, jedoch unterscheiden sie sich im absoluten Ni veau. Charakteristisch scheint eine Stagnation der Karieszunahme im maturen Alter zu sein, die sich (z. T. sogar mit rückläufiger Tendenz) auch anderswo beobachten läßt (Abb. 30). 188 Sie muß wohl auf eine allgemein erhöhte biologische Widerstands fähigkeit derjenigen, die diese Altersklasse erreicht hatten, vielleicht auch auf eine geringere Kariesempfindlichkeit infolge einer stabileren Gesamtstoffwechsellage, zurückgeführt werden. 189 Die in Schirmenitz im Gesamtergebnis scheinbar ausgegli chenen Verhältnisse zwischen den Geschlechtern sind gewiß zufällig; eine Relation zuungunsten der Frauen wie bei den Früh- und den Spätadulten entspricht eher der Erwartung. 190 Hinsichtlich Lokalisierung und Formen des Kariesbefalls können nur wenige Beob achtungen mitgeteilt werden. 191 Die Beschränkung kariöser Zähne und intravitaler Verluste auf den Molarenbereich wird durch die unterschiedliche Erhaltung der Gebißabschnitte überbetont. Das zahlenmäßige Hervortreten des zweiten gegen über dem ersten Backenzahn (12:8), der zumindest im Unterkiefer gewöhnlich am stärksten betroffen ist, könnte, falls nicht zufällig, auf eine gesteigerte Kariesbereit schaft im Jugendalter hinweisen. 192 Der stärkere Befall des Unterkiefers gegenüber dem Oberkiefer im hinteren Gebißabschnitt (14:11) entspricht anderen Befunden. Approximale Kariesformen überwiegen bei weitem. Profunde Kariesformen machen 187 Der Anstieg ist nahezu signifikant. Vergleich nach Tab. 18 K gegenüber O: z2 = 8,363 bei f = 3; I gegenüber O+X+I:z2= 5,521 bei f = 3. 188 Es fällt auf, daß diese Stagnation gerade in denjenigen Serien scheinbar fehlt, die wesentlich nach den Gebißbefundcn altersbestimmt worden sind (Camburg, Reckahn). 189 Vgl. H. Zielinski 1980, S. 69, 71, 75, Tab. 31. 190 Vgl. zuletzt H. Zielinski 1980, S. 68, Tab. 30, 32. 191 Vgl. z. B. U. Ehmer, W. Reinhardt, H. Bach u. A. Bach 1971, S. 184 ff.; E.-M. Koj 1980, S. 250, Abb. 3, 4; H. Zielinski 1980, S. 25 ff., 72 ff., Tab. 33. 192 Vgl. A. Bach, H. Bach u. U. Ehmer 1975, S. 224.