Abb. 28. Schirmenitz, Kr. Oschatz. Streuung unterdurchschnittlich {Al) bzw. überdurchschnittlich {A4) alter Erwachsener mit epigenetischen Merkmalen der Gruppe A {Bl, fraglich B2) bzw. B (B4, mit ver einzelten A-Merkmalen B3) im Gräberfeld. Die Strichellinien trennen schematisch Belegungsabschnitte (vgl. Tab. 15). über Karies, Abrasion und Paradontopathien lassen sich quellenbedingt nur gele gentlich statistisch sichern, doch fügen sie sich insgesamt in den Rahmen jener Ver hältnisse ein, die auf einer breiteren Materialgrundlage für die Vergleichsserien erkannt worden sind. In mancher Hinsicht werden sogar Einzelzüge faßbar, die auf spezifische Lebensumstände der Schirmenitzer schließen lassen. Die Ätiologie der Karies ist bekanntlich vielschichtig. 175 Für den unterschiedlichen Befall ganzer Gruppen sind in erster Linie Ernährungsfaktoren im weitesten Sinne (Art und Konsistenz der Speisen, aber auch Eßgewohnheiten und Mundhygiene) verantwortlich zu machen. Über die Volksnahrung des Mittelalters wissen wir sehr wenig. Noch während des 16.-18. Jh. prägten jedenfalls auch in Sachsen „wie überall . . . Breie, Suppen, Grützen und Brot den Speisezettel. Das Fleisch spielte in der Alltagskost eine sehr untergeordnete Rolle . . . Insgesamt erscheint die Kost sehr mager und wenig abwechslungsreich.“ 176 Die überwiegende oder gar einseitige 175 Kurze Übersicht zuletzt bei A. Bach u. H. Bach 1980, S. 233 f.; H. Zielinski 1980, S. 61 ff.; speziell zu den Ernährungsfaktoren vgl. J. C. Somogyi (Hrsg.) 1964. 176 M. Schober 1980, S. 66 ff. (Zitat S. 76 f.); vgl. allgemein z. B. A. Knapp 1978, S. 25 f.; vgl. auch die im Hinblick auf quantitative Relationen aufschlußreichen Zusammenstellungen über die Ernährung von Kindern und Jugendlichen im selben Zeitraum bei H. Grimm 1974b;