ALBERT MEHNER 1893-1980 Am 30. 5. 1980 verstarb nach längerer Krankheit im 88. Lebensjahr der ehemalige Grabungstechniker und langjährige ehrenamtliche Mitarbeiter des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, der rührige Helfer bei der prähistorischen Erforschung der Lommatzscher Pflege, Albert Mehner, in seinem Geburtsort Leippen. Mit Albert Mehner gingen 80 Jahre Familientradition in der Heimatforschung zu Ende. Schon der Vater - Otto Mehner (11. 12. 1862-19. 9. 1937) - begann um die Jahrhundertwende beim Pflügen seiner Felder Interesse an den archäologischen Fun den und an den Bodenverfärbungen zu gewinnen und hat dann nach Verkauf seines Anwesens durch Begehungen weit über die Leippener Fluren hinaus größere Bereiche des Lommatzscher Landes archäologisch erschlossen. Oft begleitete ihn schon in frü hester Jugend sein Sohn, der dabei auch die Bekanntschaft des ersten Staatsarchäolo gen Sachsens, Prof. Dr. J. V. Deichmüller, und des im Weltkrieg gefallenen hoff nungsvollen Dr. Alfred Hennig (Boden und Siedelungen im Königreich Sachsen. Rudolstadt 1912; Die Dorfformen Sachsens. Dresden 1912) machen konnte. Ge meinsame Grabungen, vor allem auf dem Flurstück „Binde“ in Leippen, brachten zahlreiche jungsteinzeitliche Siedlungsreste und viele Belege späterer bronzezeitlicher und slawischer Nutzung zutage. Es gelang der Nachweis einer dichten Besiedlung des Lommatzscher Lößlandes schon in vorgeschichtlicher Zeit. Der größte Teil der Funde kam in den 20er Jahren in das damalige Heimatkundliche Museum nach Leip zig, nachdem vorher die Sammlungen des Landesmuseums Dresden und des Hei matmuseums Lommatzsch mit wichtigen Materialien aus allen prähistorischen Peri oden bereichert worden waren. Albert Mehner arbeitete als Landwirt, später auch im Tiefbau. Durch Ableistung von Militärpflicht und Kriegsdienst war er von 1912-1918 an der Heimatforschung ver hindert, die er danach sofort wieder aufnahm und auch während seiner Zeit als Hospi tant an den landwirtschaftlichen Instituten in Halle und Leipzig fortsetzte. Von 1938 bis Ende des zweiten Weltkrieges arbeitete er vorübergehend in Dresden. Nach dem Einsatz in der Landwirtschaft und im Tiefbau kam er 1957 als Grabungs techniker zum Landesmuseum für Vorgeschichte Dresden und hat hier bis in sein 68. Lebensjahr hinein, d. h. bis Ende 1960, ganzjährig trotz der langen täglichen An fahrt bei der Erforschung unserer sächsischen Heimat mitgewirkt. Darüber hinaus hat er weiter fast 5 Jahre in den Grabungsmonaten intensive Hilfe geleistet, und die