Abb. 6. Schirmenitz, Kr. Oschatz. Prozentuale Anteile der Skelette an den Altersstufen und nach dem Geschlecht (vgl. Tab. 2). 1 insgesamt, 2 männlich, 3 weiblich, dünne Linien = einschließlich der er schlossenen Individuen. venverlauf zeigt einen mehr oder minder gleichmäßigen allmählichen Abfall, der bei den Schirmenitzern offenbar bereits im spätadulten Alter begann. Bis ins fünfte Dezennium waren danach bereits neun Zehntel (90 bzw. 92 °/o) der Erwachsenen verstorben. Täuscht die Bestimmung nach der Obliteration der Hirnschädelnähte nicht zu sehr, scheinen nur wenige Individuen das Senium erreicht zu haben. Das mittlere Sterbealter aller Erwachsenen liegt bei nur 34,5 (34,1) Jahren. 33 “ Geschlechtsspezifische Unterschiede werden auch im Schirmenitzer Material deutlich (Tab. 2, Abb. 6). Mit 37,6 (36,7) Jahren wurden die erwachsenen Männer im Durch schnitt merklich älter als die Frauen, deren mittleres Sterbealter nur 30,7 (30,5) Jahre betrug. Der ausgeprägte Sterbegipfel der Frauen lag aus den genannten Grün den bereits im frühadulten, derjenige der Männer dagegen eher erst im spätadulten Abschnitt. Bei den wenigen spätmaturen bis senilen Individuen handelt es sich wohl zufällig 3 '* nur um Männer. - Da das Geschlechterverhältnis der Erwachsenen 33aDer nachträglich erhobene Röntgenbefund (s. Anm. 126), der auch eine Beurteilung der Epiphy- scnlinien an den großen Langknochen (EAL) einschließt, bestätigt das auffällig niedrige Sterbe alter der meisten Erwachsenen: „Die im Einzelfall noch nicht richtig durchgebauten EAL zei gen, daß die Mehrzahl der Verstorbenen dann um 24-26, die übrigen etwa 25-40 Jahre (maxi mal) alt waren. Alte Menschen im heutigen Sinne lagen in keinem Falle vor.“ Von den 8 Indi viduen mit einem „Nahtalter“ > 40 Jahre waren nur bei 5 Beobachtungen möglich. Bei den 22 in dieser Hinsicht untersuchten Skeletten ergaben sich lediglich dreimal tendenziell abwei chende Einschätzungen (Sk. 22, 38, 46). 34 Die Unterschiede in der Verteilung (nach Tab. 2) lassen sich allerdings nur unter Verwendung der ergänzten Daten (n = 40) bei Reduktion auf zwei Klassen (adult, matur-senil) nahezu auf dem 90 %-Niveau sichern : z2 = 2,487 bei f = 1. 35 Vgl. z. B. A. Bach u. K. Simon 1978, S. 12, Abb. 3.