reichen Gräbern erforscht werden, darunter eine Baumsargbestattung. In den Sied- lungsgruben wurden in großer Zahl die ältesten kultivierten Erbsen Mitteleuropas ge sichert, wie Willfried Baumann überhaupt dem gesamten Komplex neolithischer Kul turpflanzenreste große Beachtung schenkte. Die langjährigen Rettungsgrabungen in Zauschwitz ermöglichten ihm die Entdeckung neuer Tiergefäßfunde und einer Anzahl von Knochenmodeln zur Verzierung der Keramik. Aus der Bronzezeit gelang ihm der Nachweis der älteren Befestigung unter den slawischen und mittelalterlichen Burg resten auf dem Schloßberg in Mutzschen, in Taucha mit R. Dunkel die Sicherung einer Siedlung mit einem Vorhallenhaus. Die große kaiserzeitliche Niederlassung in Leuben ergab mehrere Wohn- und Wirtschaftseinheiten, Eisenschmelzanlagen, Kalkbrennöfen in einem Gelände, das vorher bereits durch Bandkeramiker, Schnur keramiker und Bronzezeitleute genutzt war, wie später von den Slawen auch noch als Friedhof. Aus der Zeit der slawischen Besiedlung unseres Landes untersuchte er den Wall von Höfgen mit steinerner Blendmauer und von ihm mustergültig herausgear beiteten Holzsicherungen, nachdem er vorher an den Grabungen in der gleichartigen Befestigung von Zehren teilgenommen hatte. Die Entdeckung und Erforschung der slawischen Siedlungen von Kmehlen und im Göttwitzer See - im Zusammenhang mit der Torfgewinnung vor der späteren Aufstauung der Döllnitz in einem bandkera misch und bronzezeitlich intensiv besiedelt gewesenen Areal, von dem auch Gräber aus der römischen Kaiserzeit stammen - mit interessanten Holzkonstruktionen (Knüppeldamm und Wassertrog mit beigesetzter Keramik und vielen Haselnüssen) sind ihm ebenfalls zu danken wie die Auffindung der sorbischen Niederlassung in Eulenau oder der Siedlungen und des Gräberfeldes von Schirmenitz (mit Textil resten). Zu den jüngeren Ausgrabungen gehören die der Werkplätze von Mühlstein brechern und -Produzenten aus dem 8.-13. Jh. im Bereich des überlagernden Klosters Sornzig in unmittelbarer Nähe des wichtigen befestigten Platzes auf dem Festenberg Baderitz, dem vermutlichen Vorgänger der späteren Stadt Mügeln (Mogelina). Die Forschungen zum Hoch- und Spätmittelalter wurden von ihm durch die Auffindung von Pechgewinnungsplätzen im Wermsdorfer Forst, die Freilegung der historisch bedeutsamen Unterburg von Rabenstein (Karl-Marx-Stadt) mit der Ausgestaltung als Freilichtobjekt - noch in den fünfziger Jahren - sowie die Bearbeitung eines gro ßen hussitenzeitlichen Münzfundes mit landwirtschaftlichen Geräten im Ortszentrum von Mutzschen und die Arbeiten in den Stadtkernen von Dresden wie auch Karl- Marx-Stadt bereichert. Seine Grabungen hat Willfried Baumann mustergültig dokumentiert und zum größ ten Teil umgehend publiziert; wesentliche Zusammenfassungen standen vor dem Ab schluß. Auch hierbei bewiesen sich immer wieder sein bedingungsloser Einsatz und äußerste Exaktheit. Das stark ausgebildete Pflichtgefühl, seine Selbstlosigkeit und ein vorbildlicher Umgang mit den Mitarbeitern wirkten gemeinschaftsfördernd, seine Anleitungen und Beratungen zeugten von einer außerordentlich entwickelten inneren Verantwortung. Dabei war es im Umgang mit den Partnern gleich, ob es, sich um Vorgesetzte, um Wissenschaftlerkollegen, technische Mitarbeiter oder um ehrenamt liche Helfer, Kreispfleger und Jugendgruppen, selbst um auch mit dem Fach nicht