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trachtet man nämlich die hallstattzeitliche Besiedlung des Umlandes - im engeren Sinne des Elster- und Pleißegebietes, so läßt sich zeigen, daß die reichen Gräber felder der ausgehenden Urnenfelderzeit (Periode V nach W. Grünberg 18 ) wie Leipzig-Connewitz 19 , Cröbern, Kr. Leipzig 20 , Altenburg, Rositz-Fichtenhainichen und Zschechwitz, Gem. Paditz, Kr. Altenburg 21 , nur noch einzelne Billendorfer Funde erbracht haben und dann abbrechen. Wenig später - aber immer noch inner halb der Periode VI der nordischen Bronzezeit - setzen neue Gräberfelder in Alten burg, Mockern und Posa, beide Kr. Altenburg 22 , und in Trautzschen-Elstertrebnitz, Kr. Borna 23 , ein. Sie enthalten Harpstedter Rauhtöpfe, Nienburger Tassen, Pokal gefäße und Dreirippenkopfnadeln. Zu ihnen dürfte ein Halsring vom jütländischen Typ besser passen als zu den vereinzelten Gräbern der beginnenden Billendorfer Kultur. Bezieht man die Verzierung des Halsringes in die chronologischen Erwägungen mit ein, so zeigt sich, daß man das Ornament zwar nicht generell auf eine der Hallstatt stufen festlegen kann, daß derartige Muster aber in Hallstatt Dl durchaus vor kommen. Das Briefkuvertmuster des Halsringes ist bereits von G. Kossinna über weite Gebiete Mittel- und Nordeuropas verfolgt worden 21 . Seinen Beispielen las sen sich weitere, vor allem von Gürtelblechen, aus gut datierten Gräbern Süddeutsch lands anfügen 20 . Ähnliches gilt für die eisernen Ringe. Ineinandergehängte, nahtlos geschmiedete Eisenringe wurden als Trensenbestandteile, als Kettenglieder, aber auch als soge nannte Klapperringe im gesamten Verlauf der Hallstattzeit hergestellt 26 . Als letztes wäre zu fragen, inwieweit sich die Stellung des Barrens selbst innerhalb der Hallstattzeit näher bestimmen läßt. Bei der Behandlung der Tonnenarmbänder von Schlöben und Beilngries wurde bereits darauf hingewiesen, daß sich ähnliche Armbänder auch unter dem reichen Material aus der Byci skäla-Höhle in Mähren 17 So sinngemäß bereits G. Schwantes 1911, S. 35 ff.; später G. Schwantes 1949/50, S. 46; G. Schwantes 1955, S. 85 ff.; aber auch W. A. v. Brunn 1939/40, S. 439 ff.; A. Leyden 1957, S. 268 ff.; H. Hingst 1959, S. 48; J. J e n s e n 1967, S. 141; J. J e n s e n 1969, S. 180, Anm. 83; R.-H. Behrends 1968, S. 126; H. Keiling 1969, S. 66; K. Pe schel 1976, S. 94 ff. und Abb. 1. 18 W. Grünberg 1943, S. 35 ff. 19 K. H. Jacob 1911, S. 189 f.; W. C o b 1 e n z 1956, S. 267 ff. 20 K. H. Jacob 1911, S. 195 f. 21 H. G o m o 1 k a 1958, S. 124 ff. 22 H. Höckner 1936, S. 31 f.; H. Höckner 1962, S. 289 ff. 23 W. Mähling 1944, S. 23. 24 G. Kossinna 1915, S. 91 ff. 25 G. Kossack 1959, Taf. 92,1,2 (Traubing, Ldkr. Starnberg, Gruppe Wies, Hügel 11); I. Kilian-Dirlmeier 1971, Beilage 3, Gruppe H, Nr. 3 (Hallstatt, Grab 1001, vgl. K. Kromer 1959, Taf. 192,8); Beilage 9, Gruppe III, Nr. 2 (Huglfing-Ostermoos, Kr. Weil heim, Hügel 12, vgl. G. Kossack 1959, Taf. 103,10-16). 26 G. Kossack 1959, Taf. 22 (Mindelheim, Hügel 2 - HCl); Taf. 62,1-19 (Schöngeising, Ldkr. Fürstenfeldbruck, Hügel 3 - HC2); R. PI ein er 1958, Abb. 10,1 (Hradenin, Grab 28); A. Rieth 1942, Abb. 52 (Ludwigsburg); S. Wesolowski 1958, Taf. 5,4 (Grünz, Kr. Pasewalk).