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zenen, aber noch deutlich erkennbaren Pilzknopfende des Halsringes (3) führt (Abb. 6 und etwas weniger deutlich auf Abb. 1). Abbildung 1 zeigt, wie ich meine, deutlich, daß der Halsring noch vollständig erhalten gewesen sein muß, als er in die heiße Luppe geriet. Erst später ist das fest mit der Luppe verschmolzene eine Ende abgebrochen. Dadurch erklärt sich auch die Brandpatina des Halsringes. Vor allem ist damit der eindeutige Nachweis erbracht, daß Barren, Luppe und Hals ring gleichzeitig sein müssen, eine für die Datierung des Barrens nicht unwichtige Tatsache. Außer dem Halsring sind mehrere kleine Eisenringe in die noch heiße Luppe geraten und zum Teil fest mit ihr verbacken. Das gilt insbesondere für den kleinen Ring (4 a). Er ist völlig eingeschmolzen und nur noch als Spur erkennbar. Aber auch die beiden senkrecht bzw. schräg stehenden Ringe (4 b und c) stecken mit Teilen des Ringkörpers fest in der Luppe (nicht im Barren!). Im Ring (4 c) hängt - heute beweglich - der Eisenring (4 d). Eine seiner Form genau angepaßte Druckspur im Unter grund zeigt, daß auch er ehemals in der heißen Luppe gelegen hat. Der heute offene Ring (4 e) verbindet ihn mit dem großen, geschlossenen Ring (4 f), in dem acht kleine, bewegliche Eisen ringe (4 g) hängen. Um der besseren Sichtbarkeit willen hat man diese Ringe in den älteren Veröffentlichungen — und so auch auf unserer Abbildung 1 - meist neben den Barren gelegt. Das entspricht jedoch nicht ihrer ursprünglichen Lage. Der auf Abbildung 1 am weitesten rechts hän gende kleine Eisenring (4 g) ist mit Kieseln und Teilen der Luppe gefüllt. Er muß also ursprünglich der Luppe direkt aufgelegen haben und beweist damit zugleich die Zugehörigkeit der heute losen Ringe (4 e-f). 3. Eiserner Halsring mit rundem Querschnitt und Pilzknopfenden; der Ringkörper nach den Enden zu verjüngt. Das eine Ende mit Barren und Luppe verschmolzen und heute abgebrochen. Brand patina. Die Verzierung beschränkt sich auf die Oberseite. Das Muster wiederholt sich noch viermal, ursprünglich wohl fünfmal. Es besteht aus je zwei diagonal sich kreuzenden Leiterbändern, die rechts und links von unterschiedlich breiten Rillengruppen begrenzt werden, deren jeweils erster und letzter Zwischenraum mit Schrägkerben gefüllt ist; zwischen ihnen drei Rillen, die mit Schräg kerben so gefüllt sind, daß ein Fischgrätenmuster entsteht. Nach den Enden zu fehlt das Brief kuvertmuster, war hier aber möglicherweise durch Rillengruppen ersetzt. Gewicht 202 g; gr. Dm. 16,2 cm; St. 0,8-1,1 cm; Dm. der Pilzknopfenden 2,2 cm. Abb. 1, 10 4. Die Ringe: a) Geschlossener, nur noch in Resten sichtbarer Eisenring. Dm. 1,7-2,2 cm. Abb. 1-3, 6 b) Unverzierter, geschlossener, im Querschnitt ovaler Eisenring. Senkrecht zum Barren zu einem Viertel in der Luppe festgeschmolzen. Teilweise Brandpatina. Dm. 5,1 cm; St. 0,45-0,5 cm. Abb. 1-6, 8 c) Unverzierter, ehemals geschlossener Eisenring mit vierkantigem Querschnitt. Schräg zum Barren zu zwei Dritteln festgeschmolzen. Heute zerbrochen. Teilweise Brandpatina. Erh. Dm. 2,8 cm; St. 0,4 cm. Abb. 1-3, 5, 6, 8 d) In c hängender, heute beweglicher, ehemals festgeschmolzener unverzierter, nahtlos geschmie deter Eisenring mit vierkantigem Querschnitt. Brandpatina. Dm. 5,5 cm; St. 0,8-0,85 cm. Abb. 1-8 e) In d hängender, heute ausgebrochener, ursprünglich geschlossener unverzierter Eisenring mit rundem Querschnitt. Teilweise Brandpatina. Dm. 6,2 cm; St. 0,5 cm. Abb. 1, 11 f) In e hängender, unverzierter, nahtlos geschmiedeter Eisenring mit rundem Querschnitt. Teil weise Brandpatina. Dm. 6,2 cm; St. 0,6 cm. Abb. 1, 11 g) Acht kleine, gleichgroße, unverzierte, nahtlos geschmiedete Eisenringe mit rundem Querschnitt. In f hängend. Teilweise Brandpatina. Ein Ring mit Kieseln und Teilen der Luppe gefüllt. Dm. 3,0-3,1 cm; St. 0,5 cm. Abb. 1, 11 Das Gesamtgewicht des Hortfundes beträgt 3229 g. Wie die Beschreibung bereits erkennen läßt, birgt der Hortfund von Wahren einige technische Probleme. Als ich den Hort für einen Katalog früheisenzeitlicher Funde Westsachsens neu aufnahm, kam es mir zunächst darauf an, die Zusammen gehörigkeit der heute zum Teil losen Ringe mit dem Barren zu sichern. Die Unter suchung ergab, daß die Ringe nicht an den Barren „anoxydiert“ waren, wie M.