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Zinsen und Löhne - neben Naturalleistungen - mit Pfennigen beglichen. 6 Für größere Zahlungen war der (auch geprägte!) Pfennig neben dem Heller zu gering geworden. Gerade diese Situation hatte die Einführung des Groschens in der Markgrafschaft Meißen um 1338 erfordert. Wie schon ausgewiesen, befanden sich keine Pfennige im Fund, so daß auch von dieser Seite her die These vom „Waren verkauf“ mit gestützt wird. 7.ur Bestimmung und Einordnung bisher unbekannter Varianten Alle Prägungen stammen aus Freiberg, der gemeinschaftlichen sächsischen Münz stätte. Wenn im vorliegenden Fund drei Prägungen entdeckt werden konnten, die im Werk Krugs bisher nicht verzeichnet sind, so braucht dies nicht zu verwun dern. Bei der Vielzahl von Meißner Groschen, die über einen langen Zeitraum hinweg (1338-1500) mit fast ermüdender äußerer Gleichförmigkeit geprägt wur den, werden immer wieder unbekannte Varianten gefunden. Eine gewisse Be sonderheit der vorliegenden drei Stücke liegt lediglich darin, daß sie zu Prägungen mit einer CRVX-Legende gehören, die nicht häufig anzutreffen sind. 1. Fundstück Nr. 125 Vorderseite mit Umschrift -FRID-DI-GIRT-TVRIT-LMORT Legende in der Anordnung R Rückseite mit den Kennzeichen Punkt vor und hinter dem Löwenkopf (ähnlich Krug Nr. 303-306) 2. Fundstück Nr. 126 Vorderseite mit Umschrift *FRIDDI-GRKTVRI-LMG* Legende in der Anordnung R Rückseite mit dem Kennzeichen Punkt in der oberen Schwanzkrümmung des Löwen (ähnlich Krug Nr. 295-302) Beide Groschen sind eindeutig Friedrich III. zuzuweisen. Nach der Vorderseite ähneln sie Krug Nr. 319/6 und tragen vor allem die gleiche Legende , die außer dem - nach bisherigen Feststellungen - nur in der Münzstätte Sangerhausen von 1393 bis 1395 für Landgraf Balthasar verwendet wurde. Damit ist durch weitere Stücke bewiesen, daß mit dieser Form der Legende auch in der Münzstätte Frei berg geprägt wurde. Auf die Vielzahl der Prägungen für Friedrich III. bezogen, sind diese Stücke mit der Legende RC offenbar seltene Ausnahmen. 6 G. Krug 1974, S. 17 die Pfennigmünze war seinerzeit zumindest im ganzen 14. Jahrhundert gewissermaßen das A und O für den größten Teil der Bevölkerung zur Befriedigung des täg lichen Bedarfsgutes sowie die Grundlage der bäuerlichen Zinszahlungen gewesen „ . . 1382: ein Schock Eier 10 Pfge ein Stück frische Butter (butiro recente) 3 Pfge., 1395: 6 Hühner 48 Pfge.“.