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•Aus der nachfolgenden Aufstellung ist zu ersehen, wie sich die Münzen auf die beteiligten Münzherren verteilen. Der Liste ist jeweils das Verteilungsergebnis des Groschenfundes von Leipzig-Thekla beigegeben. 4 Naiindörfcbe/t Leipzig- Tbekla Stück o/ /o Stück o/ /o Friedrich II., (1323) 1329-1349 — 4 0,8 Friedrich III., 1349-1381 31 24,0 72 13,8 Wilhelm L, 1381 (1382)-1407 20 15,5 192 36,9 Balthasar, etwa 1369 (1382)1406 45 34,9 92 17,7 Friedrich IV., 1381-1428 33 25,6 160 30,8 129 100,0 520 100,0 Mit dieser Verteilung auf die Münzherren rückte der Fund aus dem Naundörfchen in erstaunliche Nähe desjenigen von Leipzig-Thekla. Unser „Schatz“ umfaßt von der Anzahl der Stücke her fast genau ein Viertel dessen von Thekla und enthält Prägungen derselben Münzherren. Lediglich von den ältesten Münzen, denen von Friedrich II., ist keine vorhanden; bei Thekla sind es dagegen vier Stück. Dieser Unterschied ist aber für die Schlußfolgerungen nicht wesentlich. Die Prozentzahlen der Verteilung auf die Münzherren kommen einander nahe, außer beim Vorkommen der Groschen von Balthasar und Wilhelm L, deren Anteil gewissermaßen aus getauscht ist. Die ältesten Münzen unseres Fundes stammen aus den Jahren ab 1360, die jüng sten - wie bei Thekla - etwa von 1395. Das weist die Tabelle auf S. 221 aus, in der die 129 Münzen, nach Krug geordnet, aufgeführt werden. Für unsere Zwecke genügte es, die Münzen den einzelnen zeitlichen Ausgabeabschnitten zuzuordnen. Ansichten zur Vergrabung der Münzen Bei dem gegebenen Tatbestand ist anzunehmen, daß der vorliegende Fund um 1400 der Erde anvertraut wurde, wenn nicht andere Verhältnisse als gewöhnlich für eine solche Sicherung vorlagen. Die Münzen sind wahrscheinlich zwischen 1395 und 1400 vergraben worden. Darauf deuten folgende Umstände hin: Es handelt sich bei den Münzen um eine Vielzahl von Prägearten (Sorten). Wenn die Stücke nach ihrer zeitlichen Abfolge betrachtet werden, soweit das bei undatierten Münzen möglich ist, so ergibt sich eine Verteilung über den gesamten Zeitraum etwa von 1360 bis 1395. Der Fund enthält aber keine einzige Münze nach dem Jahre 1395, obwohl auch in der Folgezeit weitergeprägt wurde. 4 G. Krug 1961, S. 265.