Abb. 9. a: außenglasiertes Töpfchen. H = 5,5 cm; b: dasselbe im Schnitt. 1:1. Diese Merkmale finden sich auch an den Böden von Töpfen (Abb. 7 a, b), deren Scherben zusammengeballt in der unteren Hälfte der angeschnittenen älteren Ab fallgrube lagen (Abb. 3,5), wonach diese mehr der ersten Hälfte des 14. Jahr hunderts zuzurechnen ist. Die geborgenen Mündungsränder zeigen die vielen feinen Variationen (Abb. 8), die damals in Leipziger Töpfereien entstanden. Überraschen derweise fand sich zwischen diesen Scherben blaugrauer Irdenware ein außen bräunlich glasiertes Töpfchen mit auffallend breiter Spiralfurchung. Es dürfte nicht der heimischen Keramikproduktion angehören, sondern Import sein (Abb. 9). Zur Hortung des Geldes Nach den numismatischen Untersuchungen des Münzschatzes durch G. Martin hatte ein Ortsansässiger schon bald nach der Mitte des 14. Jahrhunderts begonnen, Meißner Groschen in einem Tontopf zu verwahren, den er zuvor mit Stoff aus legte. Möglicherweise stammen die Gewebeabdrücke im Topf auch von einem leinenen Beutel oder Säckchen. Der Sammler fügte im Laufe der Jahrzehnte immer wieder Münzen hinzu, die noch nicht lange in Benutzung waren. Als Spartopf hatte er in seinem Haushalt ein Gefäß ausgewählt, wie es jener Keramikproduktion entsprach, die in diesem Siedlungsgebiet in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts im Gebrauch war. Neben früheren Beobachtungen lieferten auch die Scherben funde in der älteren Abfallgrube im Bereich des Ortes der Vergrabung des Spar topfes dafür Beispiele. Die numismatische Untersuchung läßt den Schluß zu, daß sich ein Bewohner des Naundörfchens kurz vor dem Jahre 1400 veranlaßt sah, seine langjährigen Ersparnisse mitsamt dem alten Spartopf zu vergraben (Abb. 3,12). Ein unbekanntes Schicksal hat ihn daran gehindert, seinen Schatz selbst wieder zu bergen. 215