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dem aus sich die Gewölbe, wohl von profilierten Sandsteinrippen getragen, vom Kreisrund des Raumkernes zum quadratischen Geviert der Raumwände hin aus breiteten (Abb. 32, 31). 31 Abb. 31. Rekonstruierter Schnitt durch das Geschoß eines Wohnturmes. Mittelstütze des vierteiligen Gewölbes ist die rekonstruierbare Sandsteinsäule. Ist das Geschoß höher als 5 m, können die Gurtbogen statt rund auch spitzbogig gewölbt sein. Abbau des runden Wohnturmes und der Burgkapelle Wiprechts Mit der Errichtung von neuen, vorwiegend aus Ziegeln gebauten Gebäuden im Be reich der Hauptburg war die Notwendigkeit verbunden, die Bauten Wiprechts auf dem Hof der Hauptburg während dieser Bauzeit aufzugeben. Wie das geschah, lassen die Fundumstände der restlichen Mauerteile des Wohnturmes erkennen. Er wurde Stein für Stein zunächst bis auf etwa 4,50 m oberhalb des Turmfußbodens reduziert, weil an seiner Ostseite ungefähr in dieser Höhe sekundär die Sandmassen des hohen Ostwalles anschlugen (Abb. 13). In der zweiten Abbauphase trug man zwei Drittel der Turmmauer um etwa 4 m bis zum Turmfußboden ab, ließ aber das östliche Drittel stehen, um ein Nachrutschen der dahinterliegenden Wallmassen zu verhindern (Abb. 5 a). Da man das Burghofniveau erreicht hatte, aber möglichst viele der kostbaren Steine wiedergewinnen wollte, schachtete man zunächst die West hälfte des Bodens innerhalb des Turmumfanges bis in Höhe der Fundamentsohle aus, um von hier aus besser an das Fundament heranzukommen und auch diesen Teil 31 Um die Geschosse der beiden Wohntürme nicht allzu hoch reichen zu lassen, können die Gurt bogen noch halbkreisförmig, die vier Gewölbejoche jedoch durch schon spitzbogige Diagonal rippen etwas gebust gewesen sein.