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Abb. 23. Kapitellteil einer Säule im rekonstruierten Verband mit versetzten Fugen zeugt, das sich zunächst noch an derselben Säule, nämlich an ihrer Basis, bestätigt, das wir aber an weiteren Werksteinen des Wohnturmes, wären sie nur erhalten, ebenfalls wieder vorfinden würden. 29 Die Säulenbasis hat die geläufige Form der attischen Basis (Abb. 24, 26), deren Profil aus Wulst, Kehle, Wulst besteht und eine Grundplatte besitzt, die am Fund stück der Größe der oberen Kapitellfläche entspricht (Abb. 27). Wiederum eine Be sonderheit, die vorläufig als Einzelfall zu gelten hat, ist die Art des Ecksporns 29 Es sei hier die Vermutung ausgesprochen, daß der Landesherr für seine eigenen Bauten einen Baustab besaß, dem die Organisation solcher Bauten oblag und der die nötigen Vorbereitungen für ihre Durchführung zu treffen hatte bis hin zur Bereitstellung der Materialien und der nötigen Arbeitskräfte. Darüber hinaus könnten bereits markgräfliche Bauhütten existiert haben, deren Bauhandwerker und Baumeister direkt im Dienste des Markgrafen standen. Sie hatten nicht nur strategische Anlagen zu errichten, sondern auch die damit verbundenen Wohnbauten, wie Pa lasse, Wohntürme und Schlösser in Stilformen, die zwar den sakralen teilweise verwandt sein mochten, die aber dennoch ihre eigene Note besaßen; die auf der Groitzscher Burg gefundene Säulenform spricht dafür.