wurde. Eine Brigade des Braunkohlenwerkes Profen gab entsprechend einem vom Verfasser entworfenen Modell dem Gelände um die Rundkapelle herum wieder eine zusammenhängende Form.'-'’ Es war schon aus den vorangehenden Beschreibungen der Formen der Wiprechtsburg zu entnehmen, daß man größere Wohngebäude auf dem relativ engen Hof der Hauptburg schwer unterbringen konnte. Dem war nur mit radikalen Eingriffen ab zuhelfen, indem man die durch den ungewöhnlich großen Wall hervorgerufenen Höhenunterschiede auszugleichen strebte. Einerseits erhöhte der Burgbaumeister jetzt den Burghof um etwa 3,50 m. Er benutzte dazu das Abbruchmaterial abzu reißender Gebäude, ließ aber dabei noch verwertbare Steine heraussortieren, Burg kapelle und Wohnturm wurden aufgegeben. Andrerseits reduzierte der Burgbau meister die hohe Kulmination des Walles an der Ostseite der Hauptburg von 9 m um etwa 2 m, so daß zu den anschließenden Seiten der Umwallung nur noch eine Höhendifferenz von etwa 2 m bestand (Abb. 16). Zugleich verbreiterte er die so gewonnene Standfläche nach dem Burghof hin durch Aufschütten, die er ringsum mit einer sich abstufenden Mauer abfing (Abb. 16,8,9). Auf diesen neugeschaffenen Standflächen, die eine Breite von etwa 20 m besaßen, kamen in der Nordhälfte der Hauptburg die untersten Lagen der Fundamente von zwei aus Ziegeln errichteten Gebäuden zum Vorschein, die nicht miteinander in (Legende zu Abb. 16) 1 Höhe des Westendes des Hofes der Hauptburg zur Zeit Wiprechts; 2 Anstieg des Burghofes nach Osten; 3 Innenwall; 4 Hauptwall (vgl. Profil des Walles auf Abb. 3); 5 stehengebliebene untere Hälfte der abgebauten Burgkapelle Wiprechts; 6 obere Wallkrone, später zur Gewinnung einer neuen Baufläche für Wohnturm B um ca. 2 m reduziert; 7 erhöhte Oberfläche des Burghofes im 13. Jh.; 8 Aufschütten zur Verbreiterung der Baufläche für den neuen Wohnturm; 9 anzunehmende Fangmauer für die Innenseite der verbreiterten Wallkrone; 10 quadratischer Wohnturm; 11 Raum für die inseitig angebrachte Holztreppe; 12 Fundamentreste des Wohnturmes aus Ziegeln; in der Mitte das Fundament für die Mittelstütze des Gewölbes; 13 Fundamentreste des Anbaus an den Wohnturm für die Treppe; 14 zu vermutende äußere Zwingermauer; 15 weiterer Fall des Wallhanges zum östlichen Burggraben hin (Legende zu Abb. 17) 1 Höhe des Burghofes an seiner Westseite; 2 Mauerreste der Burgkapelle; 3 durch Aufschüttungen erhöhtes Niveau des Burghofes; 4 durch Aufschüttungen erfolgte Verbreiterung der Wallkrone an der Nordseite der Hauptburg; 5 vermutete Höhe des Zwingerumganges; 6 Nord-Süd-Schnitt durch den quadratischen Wohnturm; 7 erhaltene Fundamentschichten des Wohnturmes, ebenfalls in Ziegeln ausgeführt; in der Mitte Fundament für die Mittelstütze der Einwölbung des Erdgeschosses; 8 Raum für die hölzerne Treppenanlage des Wohnturmes; 9 Südseite der zu vermutenden Ummauerung der angefügten Treppenanlage; 10 anzunehmende Fangmauer für den nach Osten ansteigenden Verbindungsweg der Wohnbauten auf dem Wall; 11 möglicherweise Standort für ein Wirtschafts gebäude auf dem neuen Burghof über der in der Aufschüttung erhaltenen unteren Hälfte der profanierten Burgkapelle 25 Da es nicht möglich war, die Wallanlage der Hauptburg zur Zeit Wiprechts auch nur teilweise und rekonstruktiv wieder herzustellen und ebensowenig die polygonale Begrenzung des Hofes der Hauptburg, konnte nur die letztgegebcne große kurvige Form der restlichen Wallmasse auf das wieder ausgegrabene Hofniveau mit der freigelegten Ruine der Burgkapelle und den Resten des Wohnturmes abgeböscht werden. Daraus ergab sich eine Muldenform etwa in der Art einer Arena.