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AFD Arbeits- u. Forschungsber. z. sächs. Bodendenkmalpflege 23, 1979 S. 7-10 HANS HÖCKNER 1886-1978 Am 31. Juli 1978 verstarb in seiner Geburtsstadt und Wirkungsstätte Altenburg der weit über die Grenzen der ehemaligen ostthüringischen Kreise hinaus bekannte Ur- und Frühgeschichtsforscher, Museumsmann und Bodendenkmalpfleger Hans Höck ner im 93. Lebensjahr. Der am 12. Januar 1886 Geborene besuchte nach dem Abschluß der Grundschul ausbildung das Altenburger Lehrerseminar und lernte bereits dort durch seinen Lehrer, den bekannten Senior der Ur- und Frühgeschichtsforschung im Altenburger Lande, Schöpfer und Betreuer der Sammlung der Altertumsforschenden Gesellschaft des Osterlandes, E. Amende, die archäologische Arbeit im Gelände und die tech nisch-wissenschaftliche Beschäftigung mit den Sachzeugen unserer ältesten Vergan genheit. Freilich war das schon damals für den jungen Studenten kein Neuland mehr. Er selbst schrieb in einem Dankesbrief nach Vollendung seines 75. Lebens jahres: „Seit meiner Kindheit, d. h. seit 1898, zog mich eine angeborene Neigung zu der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Wissenschaft hin, angeregt vor allem durch die Besitzerin des Stünzhainer Steinbruchs (Paditzer Schanzen) und des Amalienhofes in Stünzhain, Frau Dietzmann. In ihrem Hause kehrte ich mit meinem Vater oft ein und bewunderte die Schätze, die sie der Erde entnom men hatte, und staunte, wie ihre geschickte Hand mit Lehm slawische Scherben zu ganzen Gefäßen ergänzte. Heute befindet sich ihre Sammlung im Schloßmuseum“ (18. 1. 1961). Damit konnte Hans Höckner auf eine achtzigjährige enge Verbin dung mit der Ur- und Frühgeschichtsarbeit und ihren Problemen zurückblicken. Darüber hinaus übernahm er hauptamtlich nach Amendes Tode die Betreuung der Fachsammlung im Altenburger Schloßmuseum, die er 25 Jahre vorbildlich ausübte und der er sich bis zu seinem Tode verpflichtet fühlte. Nach seinem offiziellen Ausscheiden aus dem Dienst am Museum widmete er sich im Auftrage des Lan desmuseums für Vorgeschichte Dresden neben der Vorbereitung eines archäologi schen Kreisinventars für Altenburg noch besonders intensiv der Erforschung der Frühgeschichte seiner Heimatstadt, beides stets in enger Verbindung mit der dortigen Sammlung. Besonders beglückt war er, daß auf Initiative der Dresdener For schungsstelle in Zusammenarbeit mit der Museumsleitung in Altenburg und den dortigen Verantwortlichen für das kulturelle Leben schon vor nunmehr 10 Jahren eine fachmännische Betreuung der ur- und frühgeschichtlichen Bestände ermöglicht