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HADMERSLEBEN (Kr. Wanzleben), neolithischer Hügel Kußhoch, Fund 6, 4 bzw. 5 oder 6 Gefäße 82 . HALBERSTADT, Fpl. Bullerberg, Hocker, 6 Gefäße 83 . KÖTZSCHEN (Kr. Merseburg), Skelettgrab, 4 Gefäße 84 . MERSEBURG, Fpl. Sandberg, Hügel (?), Bestattung, 4 Gefäße 85 . MERSEBURG, Fpl. Kiesgrube Glaß, Grab 7, 4 Gefäße. MERSEBURG, Fpl. Kiesgrube Glaß, Grab 8, 5 Gefäße. MERSEBURG, Fpl. Kiesgrube Glaß, Grab 10, 4 Gefäße 86 . ÖCHLITZ (Kr. Querfurt), Mehrfachbestattung, 5 Gefäße 87 . QUENSTEDT (Kr. Hettstedt), Mehrfachbestattung, 4 oder 6 Gefäße 88 . STEMMERN (Kr. Wanzleben), Grab 2, 5 Gefäße 89 . WAHLITZ (Kr. Burg), Grab 6, 4 Gefäße 96 . WAHLITZ (Kr. Burg), Grab 46 a, 4 Gefäße 91 . 81 J. Schneider 1975; freundlicher Hinweis von Herrn Dr. J. Schneider auf diesen Neu fund. 82 U. Fischer 1953 a, S. 165, Abb. 1; U. Fischer 1956, S. 185; G. Mildenberger 1953, S. 29 f.; P. Grimm 1938, S. 68 f. P. Grimm und G. Mildenberger äußern sich nur sehr vorsichtig und knapp zu den stratigraphischen Verhältnissen der Aunjetitzer Gräber. U. F i - scher 1953 a, postuliert, dem Fundbericht von N. Niklasson folgend, zwei Nachbestattungs- schichten, dabei sollen zur Nachbestattungsschicht I Fund 8, beigabenloses Grab, und Fund 4, Körpergrab mit 4 Gefäßen (2 gedrungene Krüge mit leichtem Halsabsatz und größerem, leicht unterrandständigem Henkel, 1 krugartige ungegliederte Tasse mit weitem randständigem Henkel und bauchiger Profilierung, 1 ungegliederter Becher mit Querhenkcl - G. Neumann 1929 a, Taf. VIII, 9) gehören. Nachbcstattungsschicht II umfaßte dann: Fund 1 (Körpergrab mit glocken- bccherähnlichem Gefäß), Fund 2 (kummenähnlicher Napf), Fund 3 (kleiner Krug mit doppeltem eingestochenem horizontalem Sparrenband - G. Neumann 1929a, Taf. IX, 12), Fund 6 Körpergrab mit 4 bzw. 5 oder 6 Gefäßen (1 gedrungene breite Bauchtasse mit schmaler Halszone und gesatteltem Henkel — G. Neumann 1929a, Taf. X, 14, 1 bauchige Tasse, 1 kleines be cherartiges Gefäß mit einem Ösenhenkel, 1 ungleich geformte napfartige Tasse, dazu Bruchstücke eines kleinen Gefäßes mit Öscnhenkcln und von einer Schüssel), Fund 7 (Füßchentasse mit konkav geschwungenem Oberteil und Horizontalrillenband über dem Umbruch). Bei den wenigen zu bergenden Skelettresten wird eingeräumt, daß Fund 2 und Fund 3 möglicherweise zusammen gehören. Die heterogene Zusammensetzung der sogenannten Nachbestattungsschichtcn wird damit offensichtlich. Die Überprüfung der Unterlagen im Fundarchiv des Landesmuseums Halle ergibt, daß von Schichten im Sinne einer Stratigraphie nicht gesprochen werden kann und daß alle Funde einzeln als Grabkomplexe genau wie Flachgräbcr gewertet werden müssen. Die Hügeluntersuchung in Hadmersleben erfaßte nicht den gesamten ovalen Grabhügel. Sie erstreckte sich auf einen kurzen Stollen zur Hügelmitte und auf eine ovale Fläche in der Hügelmitte, weite Teile blieben unun tersucht. U. Fischer bezeichnet die Fundstelle richtig als Hügelfriedhof. Dem wäre hinzuzufügen, daß Begrenzung und Belegungsdichte der Begräbnisstätte noch nicht festgestellt sind. Grabgruben, Schichtgrenzen und Überschneidungen von Grablegungen sind in den Plänen und Profilen nicht festgehalten. N. Niklasson unterschied die „Schichten“ nach der im absoluten Längenmaß (1,40 m-1,60 m und 2,30 m) festgchaltencn Tiefe unterhalb der Hügelmitte. Der Begriff Schicht erscheint also objektiv nicht anwendbar. Bei Annahme der Nord-Süd-Orientierung und einer Grabgrubenausdehnung von 1,50 x 0,60 m (sie wurde absichtlich klein gewählt) könnten die Funde 1, 2 und 3 in einem Grab gelegen haben. Es handelt sich dabei um die typologisch ältesten Funde. Fund 5, 6 und 7 sind nach den überlieferten Vermessungen sicher als getrennte Funde anzusprechen. Fund 4 braucht wegen der größeren Tiefe nicht als älter gegenüber dem anderen gefäßreichen Grab, Fund 6, angenommen zu werden. Die große zeitliche Differenz zwi schen Fund 6 und Fund 7 ist offensichtlich.