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Zur nächsten Frage übergehend, möchte ich auf eine allgemein bekannte Tatsache aufmerksam machen. Es ist möglich, die Genese der Poinc^ti-Lukasevka-Kultur nordöstlich vom Moldaugebiet und von Bessarabien zu verfolgen 32 . Dort sind Jastorf- und auch Przeworsk-Elemente (in der Keramik) sicher zu erkennen 33 . Diese weitrei chenden Verbindungen werden auch durch einige Metallobjekte bestätigt. Das beste Beispiel ist die „pommersche“ Fibel aus Ghelieti (Abb. 4 e), die typisch für die Warnow-Odermündungs-Gruppe ist 34 . Weiterhin kann man die Kugelfibel von Poie- neti35 und die Kronenhalsringe aus Davidcni (Abb. 5 b) 36 und Tibucani (Abb. 5 a) 37 nennen, wie auch die Ringe von Zalesie 38 und vier Stücke aus Liski (Abb. 4 a-d) in der Gegend von Cernigov 39 (und eventuell die Exemplare aus Dasev und Holubin, ehern. Kr. Lipovec)40, obwohl letztere außerhalb des Gebietes der Poieneti-Luka- sevka-Kultur gefunden wurden. Diese Verbindungen mußten durch polnisches Ge biet führen. Als Hinweis einer eventuellen südöstlichen Einwirkung auf die Jastorf- Kultur dürfte eine Zarubincy-Fibel aus Holte, Kr. Land Hadeln, anzusehen sein 41 . Dieser Fund kann aber auch aus Jugoslawien stammen, denn dort wurde schon eine Anzahl solcher Fibeln gefunden 42 ; auf eine südliche Richtung der Verbindungen deu ten vielleicht auch die Flügelnadeln von Gava in Ostungarn und Nmice in Mähren hin 43 . Trotz all dieser Faktoren sind sichere Jastorf-Elemente oder -Einflüsse in der Oksy- wie-Kultur und besonders in der Przcworsk-Kultur selten, aber immer noch häufiger als in der vorangegangenen Periode. Die Einflüsse konzentrieren sich im östlichen Po- morze und in Kujawy. Man kann in diesem Zusammenhang folgende Formen aufzählen: eine Serie von jüngeren Typen der Kronenhalsringe 44 , den Halsring mit 32 Vgl. R. V u 1 p c 1955. -R. Hachmann 1957. -K. Tackcnbcrg 1962-1963. - D. A. M a c i n s k i 1966. - M. B a b e ? 1969. 33 Vgl. Anm. 32 und R. V u 1 p e 1953. -G. B. Fedorov 1960, S. 8 ff. 34 M. B a b e ? 1969, S. 196 ff., Abb. 1. 35 R. Vu 1 p c 1953, Abb. 105, 1-2, 339, 3. -R. Hachmann 1957, Abb. 1, 3, 3, 11. Die unten erwähnten Fundstücke (eventuell außer dem Ring von Davideni) repräsentieren schon die For men, die vor allem für das polnische Gebiet typisch sind, sie weisen aber auf den „nord-westlichen Strom“ hin. 36 M. Babe? und I. Untaru 1969. 37 E. C o m a n 1968. 38 W. Demetrykiewicz 1900, S. 71-75, Abb. 1-2. - J. Kostrzewski 1929, S. 77-78, Abb. 59. 39 O. O. Popko 1965. 40 J. Kostrzewski 1926, S. 108. Ich habe keine weiteren besser detaillierten Nachweise über diese Exemplare gefunden. 41 K. Tackenbcrg 1963. 42 Neben den von K. Tackenberg (1963, S. 170) erwähnten Fibeln aus Jugoslawien kann man noch die Exemplare aus Marevici, Goryca und von einem unbekannten Fundort (D. Gar asan in 1958-1959, S. 17 ff., Abb. 1, Taf. I, 1) sowie Bcograd-Karaburma (J. Todotovic 1972, S. 11, Taf. I - Grab 4/3) nennen. 43 E. Petersen 1932. -I. Hunyady 1942, Taf. 9, 12. -R. Hachmann 1957, S. 92. 44 Sie stammen von Milczek, Kr. Chodziez, Cmachowo, Kr. Szamotuly, Wybranowo, Kr. Inowroclaw, Staw, Kr. Slupca, Kluczewo, Kr. Plohsk, Swidnica (W. Demetrykiewicz 1900, S. 75 ff., Abb. 2. — J. Kostrzewski 1919, S. 75-78, 277, Abb. 57-58. — J. Kostrzewski 1926,