westbaltische Kurgan-Kultur der frühen Eisenzeit aus 3 . Die Westgrenze der Pom- merellischen Kultur lag etwas östlich der Staatsgrenze (Abb. 1). Die frühe Jastorf- Kultur reichte auf polnischem Gebiet bis zur Odermündung. Etwas später, während der Stufe Jastorf B, erfolgte dann eine Expansion der Jastorf-Kultur auf das rechte Oderufer in Pomorze (z. B. ältere Teile der Gräberfelder in Kunowo und Dlugie) 4 . Das archäologische Material aus diesem Gebiet trägt die Merkmale der Warnow- Odermündungs-Gruppe 5 . Es ist auch nicht ausgeschlossen, daß die Besiedlung der Gebiete auf dem rechten Neißeufer und im nordwestlichen Teil von Dolny Slsk durch diesen Kulturkreis schon am Ende dieser Periode begann 6 7 . Wir denken hier an die Zeit kurz vor dem Ende der älteren Stufe der vorrömischen Eisenzeit, weil der ältere Teil des wichtigsten Gräberfeldes mit Jastorf-Funden in Domaniowice, Kr. Gogw7, die Pommerellischen Gräber mit Fibeln vom Kowalowice- (altmär kischen) Typus enthielt. Man sollte betonen, daß die zwei uns interessierenden Kul turkomplexe in der Zeit vor der östlichen Expansion der Jastorf-Kultur durch eine breite fundleere Zone getrennt waren 8 . Das war ein Faktor, der die gegenseitigen Kontakte erschwerte. Man kann einige gemeinsame Merkmale in der kulturellen Entwicklung der jüngeren Phase des Pommerellischen Kulturkomplexes und der gleichzeitigen Stufen der Ja storf-Kultur beobachten. Das fast nur aus Grabinventaren bekannte Sachgut der Pommerellischen und Glockengräber-Kultur sowie auch der Jastorf-Kultur zeigt eine kontinuierliche Entwicklung der Keramik und fast aller Metallobjekte aus hall stattzeitlichen Formen. Die Funde mit Latene-Einflüssen sind selten und konzen trieren sich in Südwestpolen, wo eine territoriale Berührung mit der Latenekultur stattfand 9 . Einige Funde jedoch, wie die neu entdeckten keltischen Importstücke aus dem Bereich der westbaltischen Kurgan-Kultur in Rembielin, Kr. Przasnysz 10 , bewei sen, daß die keltischen Einflüsse erstaunlich weit nach Norden reichten. Das läßt vermuten, daß die keltischen Einwirkungen wohl etwas stärker waren, als es sich im Fundmaterial widerspiegelte. Vielleicht verhinderten die konservativen Regeln der Grabausstattung ihr Auftreten in den Fundkomplexen. Eine ähnliche Situation stellen wir fest, wenn wir Spuren der Beziehungen zwischen dem Komplex der Pommerellischen sowie Glockengräber-Kultur und der Jastorf-Kul tur suchen. Ein einziges wichtiges Verbindungsglied bildet die Kowalowice- (altmär- 3 L. O k u 1 i c z 1970. - J. O k u 1 i c z 1973, S. 247 ff. 4 Über die Jastorf-Funde im westlichen Pomorze vgl. R.Wolgiewicz 1959. - R. Wolgie- w i c z 1963. -R. Wolgie wi cz 1968 a. - R. Wolqgic wicz 1968 b.-R.Wogie- w i c z 1969. -R. Wolgiewicz 1970 a. - T. Laszkiewicz 1971 (1974). 5 Vgl. die Literatur in Anm. 4 und H. K e i 1 i n g 1969. 6 Die Entstehungszeit dieser Fundgruppe ist noch nicht festgestellt, weil die Materialien vom Jastorf- Typ aus dieser Gegend nicht bearbeitet und veröffentlicht sind. 7 A. Kolodziejski 1973. 8 Vgl. R. Wolqgiewicz 1959, S. 137 (Fundliste), Abb. 2 (Karte). - R. Wolgiewicz 1968 b, Abb. 1-4. - H. K e i 1 i n g 1968, Abb. 1. 9 Z. Wozniak 1970, S. 150 ff., Karte 4. - S. P a z d a 1970. 10 L. Okulicz, A. Pozarzycka und W. Nowakowski 1974, S. 68, Abb. 2 a-c, e, 3 a.