1948 die Sicherung eines reichen Bronzehortfundes aus den Anfängen der Oberlau sitzer Metallzeiten in Nieder Neundorf. Nachdem die gemeinsamen Bemühungen des Dresdner Landesmuseums und der Städtischen Kunstsammlungen Görlitz zur Neuschaffung einer Stelle für die Ur- und Frühgeschichte der Ostoberlausitz von Erfolg gekrönt waren, konnte Bruno Fried land seine archäologischen Arbeiten wieder in vollem Maße aufnehmen und schuf in weiteren 25 Jahren treuer uneigennütziger Kleinarbeit die grundlegenden Voraus setzungen für ein neues Bild der Ur- und Frühgeschichte seiner Heimat. Zu den be kanntesten Ausgrabungen gehören die Untersuchungen in Mücka, Görlitz-Weinhübel, Steinbach oder die Sicherungen des Hügelgräberfeldes am Gemeindeberg bei Kollm. Er barg umfangreiche Siedlungsreste aus dem Bereich von Lodenau sowie Nieder Neundorf und sicherte durch weitere Arbeiten die Deutung der slawischen Hügel gräber bei Jauernick. Hier können nur die wichtigsten Feldforschungen aufgezählt werden, die zu einem Teil auch in Zusammenarbeit mit der Dresdner Forschungs stelle durchgeführt wurden. Es war für den Verstorbenen eine Selbstverständlichkeit, nach der Bergung alle Funde selbst zu präparieren und die gesamte Dokumentation zu überarbeiten. Als Bodcndenkmalpfleger hat er so auch nach dem letzten Krieg 28 Jahre Vorbildliches geleistet. Zur Feldforschung kamen seine intensiven Bemühun gen um den Aufbau einer Görlitzcr Dauerausstellung und mehrerer Sonderausstel- lungen, gemeinsam mit dem Landesmuseum. Ein großer Teil eigener Grabungen diente dabei der Aufbereitung für die museale Darstellung einer ältesten Geschichte der Oberlausitz. Für Friedlands überdurchschnittliches Verantwortungsgefühl spricht, daß er keine fachliche Isolierung betrieb, sondern daß ihm die kulturelle Heimatarbeit in größter Breite inneres Anliegen war und ihm Aufbau und Gestaltung des Heimatmuseums Rothenburg und der Heimatstube Nieder Neundorf zu danken sind. Er betrachtete Natur und Geschichte als eine Einheit, was auch bei der verstärkten Verbreitung der wissenschaftlichen Kenntnisse immer deutlicher zum Ausdruck kam. So ist es nicht verwunderlich, daß Friedland neben den genannten Aufgaben beim Wiederaufbau seines Heimatdorfes und der ständigen Verschönerung einschließlich der Schaffung eines Kulturparkes in vorderster Front stand, daß er eine mustergültige Ortschronik führte und volkskundliche Forschungen - vornehmlich auf dem Gebiet der Flurna men, der Mundart und bäuerlichen Geräts - für die Akademie der Wissenschaften voller Begeisterung betrieb, daß er als Naturschutzbeauftragter tätig war und im weitgehenden Maße Popularisierungsarbeit in Form von Vorträgen und bei der Lei tung von Arbeitsgemeinschaften leistete. Für unser Fachgebiet ist vor allem sein Abriß der Ur- und Frühgeschichte der Oberlausitz von nachhaltiger Wirkung geblieben. Mit Bruno Friedland verliert die Oberlausitzer Heimatforschung eine trotz aller be scheidenen Stille den Fortschritt bestimmende echte Persönlichkeit, die Ruhe und Sicherheit, vor allem aber Vertrauen ausstrahlte und die trotz aller äußeren Zurück haltung begeisternd und anspornend auf die Umgebung wirkte. Er setzte seine große Kraft und Zähigkeit bei der Suche nach historischer Wahrheit ein, beobachtete die im Gelände und in den Funden gegebenen Fakten stets selbständig und deutete sie vor-