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worauf jene Elemente einen großen Einfluß hatten, die sich auf der Grundlage der Lengyelkultur und in dem sog. Tiszapolgär-Kreis entwickelten. Es entstand da mals auf verschiedenen Grundlagen eine Reihe von Lokalgruppen. Deren gemein same Merkmale waren, grob umrissen, u. a. ähnliche Grundformen der Gefäße, vor allem aber das Verschwinden der geritzten, gestochenen und auch gemalten Ornamen tik. Zu diesen Gruppen gehören die sog. unbemalte Keramik vom Mährischen Typ 30 , ihre lokalen Abarten (oder verwandten Gruppen) in Malopolska (sog. Malice- Gruppe) wie auch die Ocice-Gruppe in Slsk31. Sie bildeten eher eine unmittelbare Fortsetzung der Lengyelkultur. Eine kompliziertere Grundlage hatte die sog. Brzesc Kujawski-Gruppe in der polnischen Tiefebene. Bei ihrer Entstehung spielten das Substrat der Stichbandkeramik, der Lengyelkultur und auch die mit dem Theißkreis verbundenen Elemente eine größere Rolle. Diese Gruppen haben Analogien in der sog. Gaterslebener Gruppe aus dem Mittel- elbe-Saale-Gebiet. Sie hatte viele Verbindungen mit Böhmen, jedoch war ihr Aus gangspunkt die örtliche Stichbandkeramik und Rössener Kultur 32 . Mit diesem Kreis, den man als Spätlengyelkultur bezeichnet, ist auch eine Reihe anderer Gruppen in den Nachbarländern verbunden. In jüngeren Entwicklungsstadien dieses Horizontes erscheinen in den hier beschrie benen Gebieten neue Merkmale. Es handelt sich dabei u. a. um sog. Bodrogkeresztur- Elemente. Am stärksten sind sie in Malopolska sichtbar 33 , obwohl sie auch in Ku- jawy w , Slsk33 und im Mittelelbe-Saale-Gebiet36 anzutreffen sind. Eine etwas andere Verbreitung haben Elemente, welche die Grundlage für die sog. Jordanow-Gruppe bildeten 37 . Sie umfaßten nicht, wenigstens was die Keramik anbelangt, den Bereich der Wisla. Sie kommen jedoch in Mähren, Slsk sowie in Böhmen und im Mittelelbe- Saale-Gebiet vor. Ihre Spuren waren aber in letzterem Gebiet sehr gering und wei sen deutlich einen geringeren Formenreichtum der Gefäße auf als in anderen Län dern 38 , und zwar derart, daß man schwer entscheiden kann, ob wir es dort mit einer besonderen Gruppe zu tun haben oder ob es lediglich Einflüsse auf die Gaterslebener oder andere Gruppen sind, die aus Böhmen kamen. Sämtliche hier erwähnten Gruppen verketteten sich teilweise eine gewisse Zeit hin durch mit Gruppen des neu entstehenden Trichterbecher-Kulturkreises, wobei sie für ihn eine Quelle vieler kultureller Anregungen schufen. Zugleich mit dessen Entwick lung verschwinden sie ganz offensichtlich, wenngleich einige dieser Elemente sich ziemlich lange zu halten scheinen. Bei der Zusammenfassung dieser Erwägungen, die nur ganz kurz und allgemein ge- 30 U. a. M. Z ä p o t o c k ä 1970, S. 49; P. K o s t u f i k 1973. 31 U. a. J. Kamienska und J. K. Kozlowski 1970, S. 112 ff. 32 U. a. K. K r o i t z s c h 1973, S. 48 ff. 33 U. a. J. Kamienska und J. K. Kozlowski 1970, S. 137 ff. 34 U. a. T. W i s 1 a n s k i 1971, S. 98. 35 U. a. W. W o j c i e c h o w s k i 1970, S. 55 ff. 36 U. a. H. Bc hre n s 1973, S. 70. 37 U. a. J. Driehaus und H. Behrens 1970, S. 267. 38 U. a. W. Cobi enz 1953, S. 31; H. B e h r e n s 1973, S. 40.