schwammig sein können. Dadurch können beim Bergen und Trocknen eine Häu fung von Rissen und starke Verwerfungen auftreten, die eine Jahrringbreiten messung unmöglich machen. Es mußte deshalb in diesem Falle mit der Unter stellung gearbeitet werden, daß ur- und frühgeschichtliche Holzfunde größerer Dimensionen zunächst grundsätzlich dendrochronologisch auswertbar sind. Holzfunde wie Balken, Pfosten, unbehauene Rundhölzer wurden daher der Gruppe 3 (D) zugeordnet. — An einem Fundort können, abgesehen von dem bereits erwähnten unterschiedlichen Alter der Holzfunde, auch Unterschiede in deren Qualität auftreten. Neben Bo denverfärbungen durch völlig zersetzte Holzpfosten können z. B. Holzkohlestück chen vorhanden sein, oder neben gut erhaltenen Rundhölzern wurden Holzkohle oder Teile von Holzgefäßen gefunden. In diesen Fällen wurde die Zuordnung nur einmal vorgenommen, und zwar nach der für die Auswertung günstigeren Möglichkeit. Beim ersten Beispiel wurden die Funde daher der Gruppe 2 (HB), im zweiten Beispiel der Gruppe 3 (D) zugewiesen. Die Ergebnisse dieser Auswertung sind in Tabelle 2 zusammengestellt. Dabei wurden die Funde den gleichen Zeitabschnitten wie in Tabelle 1 zugeordnet. Es zeigt sich, daß bei der vorliegenden Stichprobe die Zahl der nicht auswertbaren Holzfunde nur einmal in einem Zeitabschnitt über 50 % hinausgeht. Das bedeutet, daß bereits unter den ältesten Holzfunden solche in größerer Anzahl vorhanden sind, die für die Holzartenbestimmung geeignet sind. Dendrochronologisch auswertbare Funde treten erst seit der späten Bronzezeit auf. Sie könnten von da ab unter be stimmten Voraussetzungen (das Holz darf nach der Bergung nicht bröcklig und rissig werden) eine Datierungshilfe für die mit einer Genauigkeit von etwa +100 Jahren arbeitende C 14-Methode sein (Kohl, 1963). Allerdings scheint nach dieser Stich probe die Anzahl der Funde für die Aufstellung einer dazu erforderlichen Standard chronologie zu gering zu sein. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurden in der gesonderten Tabelle 3 die nach ihrer Beschaffenheit aufgeschlüsselten Holzfunde aus den einzelnen Zeitabschnitten der Ur- und Frühgeschichte den in Tabelle 1 eingeführten 6 größeren Zeitabschnitten zugeordnet. Dadurch zeichnet sich die Tendenz deutlicher ab, daß mit geringer wer dendem zeitlichem Abstand von der Gegenwart die Zahl der nicht auswertbaren Holzfunde prozentual abnimmt. Insgesamt gesehen ergibt sich, daß von der unter suchten Stichprobe nur 26 % aller ur- und frühgeschichtlichen Holzfunde nicht aus wertbar sind. In 74 % der Fälle kann eine Holzartenbestimmung vorgenommen wer den, und bei 22 % der Holzfunde erscheint nach dieser Erhebung noch eine zusätz liche dendrochronologische Auswertung möglich. Die Holzfunde aus derZeit nach 1200 zeigen noch günstigere Verhältnisse. 95 % sind auswertbar, 62 % sogar dendrochronologisch. Wegen der zu Beginn erwähnten Schwierigkeiten und Fraglichkeiten bei der Zuordnung können sämtliche Werte aber nur als grobe Näherungszahlen angesehen werden, die bestimmte Tendenzen wider spiegeln.