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Ulna Größte Länge 104 Höhe der Incisura semilunaris 10,4 Länge des Olecranon 10,0 Breite des Olecranon 5,2 Dm. des Olecranon 9,6 3.13 Pferd - Equus caballus Auch vom Pferd sind die Knochen im Gesamtmaterial von Groitzsch gering vertre ten, der Anteil beträgt nur 1 %. Der Anteil an der Gesamtknochenmenge der Haus säugetiere schwankt in den einzelnen Phasen etwas. In Phase I/II waren es 1,5 %, in Phase III 1,1 %, in Phase IV 1,3 % und in Phase V sogar nur 0,7 %. Bemerkenswert ist jedoch, daß insgesamt 38 Knochen (Radien und Metapodien) als Schlittknochen verwendet wurden, das sind 30 % der Pferdeknochen. Es ist aber durchaus fraglich, ob die Schlittknochen von Tieren herrühren, die geschlachtet und von den Menschen der damaligen Zeit verzehrt wurden, sie kühnen vielmehr auch verendeten Tieren entnommen sein. Daher erscheint es zweckmäßiger, die als Geräte verwendeten Pferdeknochen unberücksichtigt zu lassen, wodurch sich die Zahl auf 87 verringert. In den einzelnen Phasen ergibt sich nun ein unterschiedlicher Anteil, denn für Phase I/II verbleiben noch 26 Knochen, das sind 1,4 % der Gesamtknochenmenge der Haussäugetiere dieser Phase, für Phase III verbleiben 37 Knochen (= 0,6 %), für Phase IV sind es 4 Knochen (= 0,5 %) und für Phase V 20 Knochen (= 0,6 %). Daraus ergibt sich ein deutlicher Unterschied zwischen Phase I II und den Phasen III bis V, die untereinander einheitlich erscheinen; der Anteil der Pferdeknochen ist in Phase I/II relativ höher als in den übrigen Phasen. Als Nachweis der Schlachtung von Pferden kann ein Beckenbruchstück mit Hieb spuren aus Phase I/II angesehen werden. Die Pferde wurden aber wohl nur dann geschlachtet, wenn sie nicht mehr zur Arbeit verwendet werden konnten, wie aus der Alterszusammensetzung hervorgeht (Tabelle 2). Tabelle 2. Altersgliederung der Pferde (MIZ) Burgphase I/II III IV V juvenil 1 1 — — subadult — 1 — — adult 3 10 3 3 Gesamtheit 4 12 3 3 Juvenile und subadulte Individuen waren mit nur knapp 10 % vertreten, die meisten Knochen stammen von adulten Pferden. Soweit Schneidezähne vorhanden waren, konnte das Alter genauer bestimmt werden, es betrug einmal 5 Jahre, in zwei Fäl len 10 Jahre und einmal sogar 16 bis 17 Jahre. Es waren also vorwiegend die höhe ren Altersstadien vertreten. In der Alterszusammensetzung zeigt sich allerdings kein charakteristischer Unterschied zwischen den einzelnen Phasen. Für die Größenberechnungen der Pferde standen etliche in ganzer Länge erhaltene Knochen zur Verfügung. Anhand der Knochen aus Phase I/II ließen sich Widerrist höhen zwischen 130 und 144 cm (Mw. = 138,5 cm, n — 4) berechnen. Für Phase III