Die Vermessung der Knochen erfolgte mit einer Genauigkeit von 0,5 mm, beim Ge flügel und bei den kleineren Säugetieren mit einer solchen von 0,1 mm. Maße, die nicht genau abgenommen werden konnten, wurden in Klammern gesetzt. Knochen von juvenilen und subadulten Tieren wurden im allgemeinen nicht vermessen, doch ließen sich nicht bei allen Skelettelementen die subadulten Stücke von den adulten eindeutig trennen, so daß z. B. bei der Scapula oder beim Os tarsi tibiale (Talus) auch subadulte Stücke in den Meßreihen mit vertreten sein können. Bei der großen Masse der Knochen und dem beschränkten hier zur Verfügung stehen den Raum ist es nicht möglich, sämtliche Einzelmaße der Knochen aufzuführen. Es werden daher von den Haustierknochen die in größerer Zahl vorliegen, nur Varia tionsreihen charakteristischer Maße wiedergegeben, die einen osteologischen Vergleich ermöglichen. Lediglich von den in ganzer Länge erhaltenen Knochen werden die Einzelmaße aufgeführt (sämtlich in mm). 3. Zoologische Analyse und osteometrischer Vergleich Die zoologische Analyse des Knochenmaterials ist die Voraussetzung für die kultur geschichtliche Auswertung, sie wird daher hier an den Anfang gestellt. 3.1 Haussäugetiere 3.11 Hund - Canis familiaris Knochen vom Hund sind in allen Phasen gering vertreten, doch sind sie nur in weni gen Fällen zerschlagen. Das spricht dafür, daß Hunde, wenn überhaupt, dann nur in Ausnahmefällen gegessen wurden. Die 5 Knochen aus Phase I/II stammen von mindestens 3 adulten Tieren, die nach dem Maßvergleich als mittelgroß bis groß bezeichnet werden können. Aus Phase III liegt eine größere Zahl an Hundeknochen vor (1,5 % der Haustierknochen), doch gehören mehrere von ihnen zu ein und demselben Skelett (Abb. 2 a-c). Einige Schä delstücke weisen auf einen 4 bis 6 Monate alten Hund hin, während die übrigen Knochen von mindestens 6 adulten Tieren herrühren. Vergleicht man die Maße mit den Angaben von Wagner (1930), so kann man die meisten Hundeknochen dieser Phase mittelgroßen Tieren, etwa von der Größe eines Norwegischen Hasenhundes, zuordnen. Eine Tibia weist jedoch auch auf ein Tier von der Größe eines Schäfer hundes hin (Abb. 1 a). Von besonderem Interesse sind zwei relativ kurze und stärker gekrümmte Tibien, von denen die eine in der Stärke zwar den Tibien der mittelgroßen Hunde gleicht und nur in der Länge um rund 50 mm kürzer ist, während die andere nicht nur kleiner, sondern auch wesentlich graziler ist (Abb. 1 c und d). Diese Tibien dürften von zwei dackelartigen Hunden unterschiedlicher Größe stammen. Dem größeren der beiden dackelartigcn Hunde sind auch noch weitere Skelcttknochen (1 Scapula und 2 Fe- 2 In den Tabellen bedeuten: a = Anzahl der Knochen bzw. Zähne, b = Mindestanzahl der Indivi duen, c = Gewicht der Knochen in g, d = Prozentwerte.