ANTHROPOLOGIE EINER BAALBERGER SERIE AUS ZAUSCHWITZ, KREIS BORNA* Von Hans Grimm Die sächsischen Nachweise für Baalberger Bestattungen, die zwischen der Verbreitung in der CSSR und dem mitteldeutschen Raum vermitteln, sind nach Coblenz für die Beantwortung der Fragen nach ihrer Herkunft, ihrer Verbreitung und damit auch für die Chronologie von nicht zu unter schätzender Bedeutung. Auch Behrens hält wegen der Fragestellung, ob die in der „Walternienburger Gruppe“ vertretenen „Mediterraniden" etwa schon in der vorangehenden Baalberger Gruppe nachgewiesen wer den können, die Durcharbeitung der Baalberger für besonders wichtig. Die folgenden Beschreibungen greifen deshalb aus der großen, von der frühen Bandkeramik bis in die Bronzezeit reichenden Fundserie von Zauschwitz die „Baalberger“ als erste heraus. Der Baalberger Kultur zugeordnet wurden die folgenden Nummern der Zauschwitzer Bestattungen: XIX, XX, XXI, XXII, XXVI, XXX, XXXI, XXXV, XXXVII, XXXIX, XLI, XLII, XLV, XLVII, L. Die Reihenfolge der nachfolgenden Beschreibungen und tabellarischen Aufführungen richtet sich nach diesen Ziffern. Kranien Zauschwitz XIX: Keine Schädelreste. Unter den einzelnen Zähnen läßt der Verkalkungsgrad des 2. Molaren nach den Tafeln von Brady die Al tersangabe „12 Jahre“ zu. Diagnose: Geschlecht unbestimmbar, Infans II. Zauschwitz XX: Es liegt die rechte Hälfte einer Kalotte vor, Farbe hell gelbbraun, Oberfläche ziemlich glatt. Stirn schmal. Kräftige Überaugen bögen, kräftiger Glabellarwulst. Stirn wahrscheinlich deutlich geneigt (Horizontierung nicht möglich!), seichte Fossa supraglabellaris. Flach bogiger Aufstieg zum Bregma, dahinter flache Delle. Lage des Vertex nicht mehr zu ermitteln. Fast geradliniger Abfall zum Lambda, geringe * Arbeit aus dem Bereich Anthropologie (Direktor: Prof. Dr. sc. med., Dr. rer. nat. H. Grimm) des Museums für Naturkunde an der Humboldt-Universität Berlin (Direktor: Prof. Dr. rer. nat. R. Daher).