Die Aufstellung der unsicheren Baalberger Bestattungen ist lediglich der Form halber aus Vergleichsgründen mit beigegeben und kann kaum über bewertet werden. Gewisse Hinweise auf Regelmäßigkeiten dürften dar aus trotzdem ableitbar sein. Die kleine Übersicht über die Baalberger Bestattungen aus Zauschwitz sichert viele bisherigen Forschungsergebnisse, bringt darüber hinaus aber auch wichtige Ergänzungen, die eine solch kleine Bestattungsgruppe nicht unbedingt vermuten ließ. Das hängt vor allem mit dem relativen Beigabenreichtum zusammen und der Niederlegung der Toten. Erst künftige Forschungen werden in Kombination mit weiteren anthropolo gischen Untersuchungen vielleicht allgemeingültigere Aussagen über die Baalberger Kultur zulassen, die das Maß des heute Erkennbaren wesent lich überschreiten dürften. Trotz des reichhaltigen keramischen Materials möchten wir keine zeit liche Aufgliederung der Formen vornehmen, da erstens stratigraphische Befunde zur Sicherung einer zeitlichen Reihung in Zauschwitz fehlen und zum anderen ausgeprägte Widersprüche zu den bisherigen Auftei lungsversuchen seit Grimm 20 nicht feststellbar sind. Auch die Zusammen funde verschiedener Formen in immerhin 10 Bestattungen sind dazu nicht angetan. Im Gesamtbestand bestätigt sich aber die Berechtigung auch hier wieder, eine gesonderte Baalberger Gruppe als kulturelle Ein heit zu erblicken, was Grimm vor mehr als 40 Jahren erstmals erkannte. 21 Nachtrag Während des Druckes vorstehenden Artikels erschien eine Arbeit von D. Kaufmann und A. Brömme (Ein Gräberkomplex der Baalberger Gruppe in der Dölauer Heide bei Halle/Saale) in der Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 56, 1972, S. 39—57 über 3 weitere beigaben reiche Baalberger Gräber. Davon enthielten die Bestattung I 5 Gefäße, Bestattung II gar 9 Tonbehälter und die Bestattungsgruppe III (offenbar 3 jugendliche Individuen) 4 keramische Beigaben. Die Grabgruben- und Skelettorientierung ergab in allen Fällen eine West-Ost-Richtung. Mit einer Ausnahme lagen Rechtshocker vor, mit dem Blick nach Süden. Die Gefäße standen zu Füßen und am Kopf. 20 p. Grimm 1937, Taf. 1. 21 Vorher waren ja von N.Niklasson (1925, S. 172-173) die Kannen vom „Baalberger“ Typus herausgestellt und zur selben Gruppe Kannen, vier- und achthenklige Amphoren und das kleine Henkeltöpfchen gerechnet worden. P. Grimm (1930, S. 17-20) faßte dann die Baal berger Gruppe als solche zusammen, bevor er die monographische Darstellung des damaligen Gesamtbestandes vorlegte.