kantesten ist der sog. „Mühldamm“ (siehe Abb. 1), ein bis zu 3 m hoher Wall, der aus Lehm und Feldsteinen errichtet wurde. Dieser zieht sich in Nord-Süd-Richtung in 180 m Länge durch das versumpfte Wiesen gelände am westlichen Waldrand. Der Sage nach soll sich hier die Mühle von Reinhardtswalde befunden haben 9 . Ein zweiter, kleinerer Erdwall, gleichfalls Nord-Süd gerichtet, liegt in hundert Meter Entfernung östlich davon im Wald. Dieser riegelt das an dieser Stelle nur etwa 40 m breite Bachtal ab. Beide Dämme weisen, von dem Gewässer durchflossene, moderne Durch brüche auf. Zwei weitere Wälle befinden sich etwa 200 m südlich des Baches. Wäh rend sich der eine ebenfalls in Nord-Süd-Richtung erstreckt, zeigt der östlichste die Form eines Dreiviertelkreises mit der Öffnung nach Süden. Durch seine sumpfige Innenfläche fließt ein kleines Nebengewässer des Dorfbaches. Sämtliche vier Anlagen gestatten es, größere Wassermengen zu spei chern und Teiche bis über einen Hektar Fläche aufzustauen. Wahrschein lich handelt es sich um ehemalige, zum Zwecke der Fischzucht künstlich angelegte Seen, wie sie im Südteil des Karswaldes ebenfalls anzutreffen sind 10 . Ihre Zugehörigkeit zur Wüstung läßt sich keinesfalls belegen; es ist durchaus denkbar, daß sie erst in späterer Zeit errichtet wurden, ob wohl sie in Verzeichnissen der zu Ende des 16. Jahrhunderts zum Amt Radeberg gehörigen Fischteiche nicht aufgeführt sind. Als sehr problematisch muß der sog. „Kirchberg“ 11 angesehen werden. Es handelt sich um eine flache spornähnliche Erhebung auf der Nordseite des Baches (s. Abb. 1). Nach der Überlieferung soll hier die Dorfkirche ge standen haben 12 . Angeblich entdeckten Waldarbeiter 1826 ein Grab gewölbe 13 , und noch 1885 sollen „Reste der alten Friedhofsmauer“ vor handen gewesen sein". Da das Gelände des „Kirchberges“ vollständig mit dem Forstpflug umgebrochen wurde, konnte das Areal sehr gut beobach tet werden. Nirgends waren Anzeichen einer Siedlungsschicht feststell bar; unter der dünnen Humusdecke trat sogleich der anstehende Stein knack zutage. Ebenso fanden sich auf der Fläche kaum Scherben; ledig lich unmittelbar am Hang zum Bach konnten einige Keramikreste auf gelesen werden. Demzufolge scheint der Hügel kaum als Standort der 9 F. B. St ö r z n er 1904, S. 52. 10 Z. B. der Rossendorfer Teich und die Hartheteiche. it Mbl. 4949 (67) Pillnitz. 12 F. B. S t ö rzn e r 1904, S. 52. 13 F. B. S t ö r z n e r 1904, S. 52. 1 F. B. S t ö r z n e r 1929, S. 11. Über den „Kirchberg“ gibt es eine Sage, wonach dort von einem Wildschwein eine Glocke aus der Erde gewühlt worden sein soll, die man nach dem benach barten Wilschdorf brachte, wo sie noch heute im Kirchturm hängen soll. F. B. Störzner 1904, S. 54. F. B. S t ö r z n e r 1929, S. 14 f.