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DIE SPÄTALTSTEINZEITLICHEN UND MITTELSTEINZEITLICHEN FEUERSTEINGERÄTE VON DER „SCHANZE“ IN WESTEWITZ, KR. DÖBELN* Von Volkmar Geupel Das mittelsächsische Lößgebiet' zählt zu den Räumen Sachsens mit dich ter bandkeramischer Besiedlung 2 , aus dem dagegen vorneolithische Funde bislang noch nicht bezeugt waren. Deshalb verdient eine kleinere Kol lektion jungpaläolithischer und mesolithischer Feuersteingeräte, die der örtliche Fundpfleger R. Diecke (f) bei der Kontrolle bekannter Fund stellen in Westewitz, Kr. Döbeln, sammeln konnte, besondere Aufmerk samkeit. Sie wurde während wiederholter Begehungen auf der als band keramisches Siedlungsareal ausgewiesenen „Schanze“, einem von einem weitgehend verschliffenen Wall unsicherer Zeitstellung eingeschlossenen Gelände, neben jüngerem, vor allem neolithischem Material zusammen getragen. Die Fundstelle befindet sich östlich des Ortes auf der Spitze eines Ge ländesporns am rechten Hochufer der Freiberger Mulde, zwischen dieser im Süden und dem Ziesch-Bach im Norden (Mbl. 4844 = 46; S. 17,3 cm/ W. 10,5 cm — Abb. 1). Den geologischen Untergrund bildet ein Decken erguß des Leisniger Quarzporphyrs, der von Löß bzw. Lößlehm der Höhen und Gehänge überlagert wird 3 . Die hier zur Diskussion stehenden Artefakte sind fast ausschließlich aus hell- und dunkelgrauem, seltener braungrauem Feuerstein hergestellt. Etwas mehr als ein Sechstel aller Geräte ist stärker oder schwächer weiß patiniert", die große Masse der geschlagenen Silices allerdings ohne jeg liche Patinierung. Die Feuersteingeräte verteilen sich auf folgende Typen: 3 einfache Rückenmesser bzw. -fragmente (Abb. 2,2—4); 2 Rückenmesser mit retuschiertem Ende (Abb. 2,1 und. 5); 5 einfache Feinbohrer (Abb. 2,6 • Herrn H. Hanitzsch zum 60. Geburtstag am 11. 9. 1974 mit Dankbarkeit gewidmet. 1 E. N e e f 1960, S. 324-327. 2 E. Hoffmann 1963, S. 143 und Karten I und II. 3 Geologische Specialkarte des Königreichs Sachsen, No. 46, Section Döbeln-Scheergrund, auf genommen von E. D a t h e , 1879. 4 Von den abgebildeten Geräten sind dies: die Rückenmesser Abb. 2,2-5; die Bohrer Abb. 2,6-7,9 und 11; der Zinken (?) Abb. 2,12; die Mikrolithen Abb. 2,15 und 29; die Stichel Abb. 3,1 und 5-7; die Kratzer Abb. 4,5 und Abb. 5,5—6 und 12; die Kerngeräte Abb. 6,4—5 und Abb. 7,3 sowie die Abschläge Abb. 6,2 und Abb. 7,4. 15