entdeckt werden konnten, so ist es selbstverständlich noch kein Beweis dafür, daß eine Erzgewinnung dort nicht stattgefunden haben könnte. Es ist ja darüber hinaus möglich, daß die einmal erschlossenen Gänge in der Folgezeit so intensiv weiter abgebaut wurden, daß jede Spur damit verwischt worden ist. Ein so ausgedehnter Abbau nach Erzen wie etwa im Ostalpengebiet ist aber in unseren Räumen keineswegs zu erwarten. Die bronze- und früheisenzeitlichen Gießerwerkstätten liegen haupt sächlich auf leichteren Erhebungen im Flachland, an Hängen, Höhen und Bergen. Diese Örtlichkeiten tragen in nicht geringer Zahl offene und befestigte Siedlungen. Je wichtiger nun eine solche Anlage 31 ist, desto sicherer finden wir die Zeugen handwerklicher Tätigkeit, bei der unter anderem der Bronzeguß eine besondere Stellung einnimmt 32 . Die systematisch gegrabenen Anlagen beweisen das. Überprüfen wir nun die wenigen sicheren Schmelzplätze, so müssen wir feststellen, daß sie sich alle dort befinden, wo beständige Windverhält nisse (Aufwinde) anzutreffen sind. Man wird sich diese gegebenen Tatsachen für seine Schmelzöfen zunutze gemacht und technisch immer mehr vervollkommnet haben. Wir sind leicht dazu geneigt, auf Grund eigenen theoretischen Wissens unter Anlehnung an primitive Handwerksfertigkeiten von Naturvölkern, kompliziertere Arbeitsmethoden auch für die Vorbewohner unserer Gebiete anzunehmen. Wie der frühere Bronzegießer arbeitete und auch den Wind für seine großen und kleinen Schmelzstellen nutzbar machte, kann nur durch neue, den modernsten Anforderungen entsprechende Grabungen ergründet werden. Unsere Aufzeichnungen sollten dazu anregen. Die beigegebene Tabelle soll darauf hinweisen, daß Wälle oft Funde bergen, die auf stationären Bronzeguß hinweisen 33 . 31 W. Coblenz, vgl. Anm. 21. 32 Z. Rajewski und Z. Bukowski 1960. 33 G. Bierbaum 1954, S. 22—28, Abb. 1. Nach W. Coblenz 1955; 1957; 1962; 1963; 1966; 1967; dazu auch Fundarchiv des Landes- museums für Vorgeschichte Dresden.