Abb. 8. Dresden-Coschütz, Heidenschanze. Die letzten Reste eines hohen Töpfer brennofens (Bildmitte). lieh wie der gebrannte Lehm im Feuer rotgeglüht sind. Eine fertig ge formte und gebrannte Tondüse für ein solches Ofengebläse müssen wir uns ähnlich wie Abb. 10 vorstellen. Unversehrt gefunden wurde eine solche als Beigabe in einem Brandgrab in Löbsal, Kr. Riesa (auf dem sogenannten „Heidentum“ in der Nähe des Burgberges) 8 . Es steht fest, daß ein Luftstrom zum Zwecke der Sauerstoffzuführung in eine Brennstelle immer von unten erfolgen muß. Geschieht diese Zu führung von tieferer Stelle aus in gerader Richtung, so bleibt ein be stimmter Winkel unbelüftet, also kalt, deshalb muß eine gerade Düse schräg nach unten gerichtet werden, wie es jedes offene Grubenfeuer ver- 8 W. Radig 1936, S. 54, Abb. auf S. 79. Ein ähnliches Exemplar führt A. Götze (1925, S. 148 f., Taf. 72) auf. A. Auerbach (1925, S. 168) zeigt eine Düse (unsere Abb. 11) mit ebenfalls gebogenem Mundstück; sie ist 21 cm lang und hat ein konisches Innenmaß von 4 bis 1 cm bei einer Wandungsstärke von 1 cm; Z. Pieczynski (1950) eine solche 19 cm lange, am Mundstück gebogene Tondüse aus Biskupin. Sie besitzt eine konische lichte Weite von 4 bis 1,2 cm. Unter anderem werden noch viele Bruchstücke von Tondüsen aufgeführt. Außer dieser Gebläsedüse und solchen Bruchstücken werden in derselben Arbeit noch Bruchstücke von Einlaufstutzen zerbrochener Gußformen gezeigt. Zwei beschädigte Stücke (Abb. 12 und 18), die als Endstück von Gebläse düsen bezeichnet werden, sind ihrem Charakter nach eher als Einlauftrichter anzu sprechen. Unter einer großen Menge von Bruchstücken verlorener Formen befindet sich auch ein kleiner kompakter Gußlöffel mit kurzer Tülle und 7 cm 3 Fassungsver mögen. 47