dreiarmige Zeichen hat 5 . Graf Friedrich I. von Brehna war nun mit einer Tochter des böhmischen Herzogs Diepolt I. verheiratet, und da H. Dan nenberg das böhmische Zeichen als möglicherweise die Nägel Christi darstellend bezeichnete, könnte man bei dem Brakteatenzeichen an ein familienbedingtes Reliquium der Brehnaer Grafen denken, aus dem dann die Wedeln entstanden wären. Allerdings ist in den spärlichen Brehnaer Geschichtsquellen nirgendwo ein Hinweis auf ein Reliquium zu finden, und auch in der dortigen Kir chenintendantur ist davon nichts bekannt. Bei den Nachforschungen mußte ich feststellen, daß es sich wohl nicht um die Nägel Christi auf den böhmischen Denaren handelt, sondern dieses Zeichen als reines christliches Bekenntnis anzusehen ist; denn es erscheint dort oft in Ver bindung mit einer Hand und einem Kreis. Es muß, alleinstehend, als Dreieinigkeitssymbol betrachtet werden 6 . In Verbindung mit der Hand (Gottvater, er wird später als Auge dar gestellt) und dem Erdkreis (Gottsohn, später nur noch durch das Kreuz dargestellt), bedeutet das dreiarmige Zeichen den Hl. Geist. Das Bekennt nis zur Dreieinigkeit war in der frühen Zeit des 11. Jh. das überzeugend ste Bekenntnis zur christlichen Kirche. Wir finden sogar noch zu Beginn des 13. Jh. in Urkunden den stets gleichen Einführungssatz: In nomine sancte et individue trinitatis (Im Namen der heiligen und Einsseienden Dreiheit) 7 . Zwischen dem christlichen Dreieinigkeitszeichen auf den böhmischen Denaren und der Familienbeziehung der Brehnaer Grafen zum böhmi schen Herzog Diepolt läßt sich also kein Zusammenhang entdecken, durch den man auf ein Reliquium schließen und damit z. B. den Glorien schein um das dreiarmige Zeichen auf den Brakteaten Schwink. 355—356 erklären könnte. Die tatsächlich erfaßbaren Fakten ergeben keinen Grund, geschweige denn einen Beweis für die vorrangige oder vorzeit liche Verwendung der Pfauenwedel vor den Seeblättern auf den Münzen der Brehnaer Grafen. Wenn man an einem Punkt angelangt ist, an dem sich alle Möglichkeiten als wenig brauchbar, als nicht fest genug begründet erwiesen haben, dann kann man nur auf ein neues Ereignis warten, das in Gestalt mühseliger Kleinarbeit oder glücklicher Zufälle auftauchen kann. Und das neue Er eignis erschien hier zum Thema mit der Erwerbung eines bisher völlig unbekannten Brakteaten. War es ein müheloser sogenannter glücklicher Zufall? Da liegt so ein Brakteat, der sehr wahrscheinlich aus dem 1891 5 H. Dannenberg 1866, S. 185. 6 Archäologisches Wörterbuch, S. 341—344. 7 B. Schmidt 1885. 325