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Nach A. Schiffner sei das ,Hain- oder Hahnholz’ übrigens auch eine Holzmark gewesen, wie außer dem Namen des dasigen Fröhnerwegs auch die Spuren von Hausbau bei den zahlreichen Halden und Büngen des früheren Eisenbaus zeigten’ 109 . 5. Ein Name für die abgegangene Siedlung ist urkundlich nicht be zeugt 110 . Als FIN ist Hainholz bzw. Hahnholz seit 1523 urkundlich über liefert 111 112 . Hain, althochdeutsch hagan, mittelhochdeutsch hagen, kontra hiert hain, bedeutet ,Dornbusch, die um einen Platz oder ein Heerlager zum Schutze und zur Verteidigung gezogene Einfriedung, Verhau; auch: der eingefriedigte, umhegte Ort; umhegter Wald'. Das Grundwort -hain begegnet vor allem in den mitteldeutschen Landschaften gehäuft seit dem 11./12. Jahrhundert in ON112. Dafür, ob das Grundwort -hain auch für unseren ON infrage kommt, fehlt jeglicher Beweis. 6. Der ehemalige Ort bildete wohl eine einreihige Waldhufensiedlung entlang des Kohlgrabens. Im Kuhschnappeler Anteil verlaufen die kur zen Waldhufen von Westen nach Osten. 7. Keramikfunde auf Hermsdorfer Feldflur, zwischen dem Kohlgraben und der Rennstrecke, bestätigen die abgegangene Siedlung. Vier Randscherben, ockerfarben bis gelbbräunlich, schwach feinkörnig gemagert und geschlämmt S.: 1002/65-1005/65 Abb. 13, «-« Randscherbe, gelbgrau, feinkörnig gemagert S.: 1006/65 Abb. 13, » Kleine Wandscherbe, mit XII-Laufradmuster, innen schmutzig hellgrau, Bruch und außen ockerbraun, geschlämmt, steinzeugartig S.: 1007/65 Abb. 13, 19 Zweiundvierzig atypische Scherben: weiß- bis fleckig steingrau, Scherben einer gelb bis ockerfarbenen Keramik, außen zum Teil mit braunem Überfang, dabei ein abge schnittener Boden, sowie rötlich braune Scherben, zum Teil gesintert und mit Salz glasur — alle o. Nr. 109 A. Schiffner, Wüstungsverzeichnisse 1856, 86 a — zitiert nach H. Beschorner, Die Wü stungen Sachsens, Kr. Glauchau (Manuskript), Bl. 11 (unter ± Hermsdorf). 110 Laut brieflicher Mitteilung eines Rüsdorfer Einwohners an W. Eismann, Hohenstein- Ernstthal, soll angeblich im Hainholz ab Gelben Weg (= Salzleckenweg) in östlicher Richtung ein Dorf ,Lerchfeld‘ gestanden haben, welches im Dreißigjährigen Krieg(?) zerstört worden sei. Dies hätte ihm sein Großvater erzählt, der Waldwart im Rüs dorfer Wald gewesen wäre. Für diesen ON und seine Lokalisierung fehlt bisher jeder sichere Beweis. Vgl. J. Richter 1957 b. Zu beachten sind aber in diesem Zusammen hang die erstmalig 1839 überlieferten FIN Lerchenstraße und Lerchenschänke in Ge biet der heutigen Friedrich-Engels-Straße von Hohenstein-Ernstthal (vgl. K. Hengst 1964. S. 158). die, falls der ON Lerchfeld dort sicher nachgewiesen werden könnte, dann als Klammernamen aus Lerchenfeldstraße und Lerchenfeldschänkc zu versteh- hen wären. 111 UBS V Nr. 351. 112 Zitiert nach K. Hengst 1964, S. 89.