Bauern und der Hohensteiner Bürger Stöckel dem Pfarrer zu Pleißa Haferabgaben entrichten, weil sie Flurstücke von + Jäcksdorf besaßen. Klarheit brachten die Nachforschungen von L. Bönhoff in den Pfarr archiven zu Pleißa, Kr. Karl-Marx-Stadt / Land und Wüstenbrand 23 . Danach erhielt 1539'40 der Pfarrer zu Wüstenbrand 3 Scheffel 7 Mäßchen Hafer aus Oberlungwitz und 1 Scheffel 1 Viertel Hafer aus Langenberg als jährliche Dezemgabe. Daraus geht hervor, daß + Jäcksdorf kirchlich Filial von Wüstenbrand gewesen sein muß. Als Wüstenbrand nach 1540 infolge der Reformation seine parochiale Selbständigkeit verlor und als Filial zu Pleißa kam, übernahm der Pfarrer zu Pleißa auch dieses Abga benverhältnis. Im Jahre 1555 erschienen als Bezüge des Pfarrers zu Plei ßa von seinem Filial Wüstenbrand u. a. auch 3 Scheffel 3 Viertel Hafer aus Oberlungwitz und 3 Sipmaß Hafer aus Langenberg. 1671 werden die Namen der Pflichtigen und 1849/51 sogar die Parzellennummern des Oberlungwitzer Flurbuches mitgenannt. Sie ergeben ein geschlossenes Flurgebiet auf dem Pfaffenberg nördlich von Hohenstein-Ernstthal. Der FIN Pfaffenberg dürfte durch dieses Abgabenverhältnis erklärt sein. Die Flurstreifen verlaufen vom Fuße der Langenberger Höhe südwärts über den Pfaffenberg bis zur Dresdener Straße im Stadtgebiet von Hohen stein-Ernstthal (Abb. 1). Unbekannt ist uns die Lage der Langenberger Fluranteile, auf denen die Abgaben ruhten. Sie fehlen auch im EBS 1493. Langenberg gehörte zum Rittergut Callenberg, und die Besitzungen der Rittergüter sind im EBS 1493 nicht mit aufgeführt. Ein Blick auf die Flurkarte lehrt, daß noch heute die Gemarkung Langenberg beträchtliche Flurausstülpungen bis an die Autobahn vorschiebt, die sich mit den ehemals Oberlungwitzer Fluranteilen verzahnen und als deutlicher Fremdkörper in der Flur von Langenberg zu erkennen geben. Diese Grundstücke müssen spätere Er werbungen aus der ehemaligen Flur H Jäcksdorf sein (Abb. 2). 5. Der Ortsname (= ON) ist nur mündlich überliefert und wird verschie den angegeben: Jäcksdorf, Gecksdorf, Gäcksdorf. aber auch Gebsdorf 2 ' 1 . Auch als FIN ist der Name nicht bezeugt. Eine sichere Deutung kann wegen der späten Namensüberlieferung nicht gegeben werden. Der ON steht wohl im Zusammenhang mit dem Personennamen (= PN) Jacobus, Jakob 25 . 6. Der Ort war ein ehemaliges Reihendorf mit Waldhufen. Umstritten bleibt die vermutete Teilung in Ober- und Niederjäcksdorf. 23 L. Bönhoff 1937, S. 81 ff.; vgl. auch K. Bönhoff o. J., S. 837 u. 895 (Anm. 10). 24 Zu dieser Namensform vgl. unter 2.5. 25 Vgl. K. Hengst 1964. S. 51 f.