Abb. 21. a) Leipzig, Fleischergasse; Oberteil eines Bronzeleuchters (Höhe = 5,2 cm); aus einer Abfallgrube. Anfang 13. Jh. b) Leipzig, Museum für Kunsthandwerk; Bronzeleuchter im Schnitt (Höhe = 12 cm); der Kerzendorn besteht aus Eisen und ist im Mittelteil vierkantig geschmiedet, so daß er sich mit dem Leuchter-Oberteil verklemmt; das Ende des Kerzendorns wurde in den Leuchter-Unterteil gesteckt und dort vernietet. c) Vergröberte schematische Zeichnung des Drachenmotivs aus der linken Hälfte des Unterteils vom Leuchter b); vgl. hierzu das Foto Abb. 23, aber auch Abb. 22. Erst ein weiterer Leuchter aus dem Mindener Domschatz kündet das Ende des Stilwandels an (Abb. 23). Die handwerkliche Ausführung ist keines wegs schlechter, aber die Entfremdung des Ausgangsmotivs ist so stark, daß der nur noch ornamentale Rhythmus durch seine Spannungen zum Ansatz neuer Gestaltung wird. Auf einer einheitlicheren Gesamtwölbung des Mittelfeldes sind die Strichgruppen konzentriert eingeschlagen. Ent scheidend trägt die Veränderung des Verhältnisses von Figur und Grund zur Umwertung bei. Die Negativ-Ausschnitte werden geometrischer und straffer; ja zweimal wird in eine schon im Wachsmodell geschlossen ge lassene Fläche, in der ein Einschnitt den Drachenhals vom zugreifenden Drachenbein trennen sollte, nachträglich mit dem Metallbohrer ein Loch gebohrt! Der mechanische Drehvorgang schafft damit einen völlig ande ren Bezug, die strenge Umrandung des Loches bremst den Weiterlauf des