LDP: Publikationen des Landesamts für Archäologie Sachsen
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Titel
Pollenanalyse aus dem Gebiet des ehemaligen Göttwitzer Sees bei Mutzschen, Kr. Grimma. Ein Beitrag zur Entwicklung von Vegetation und Klima seit der Bronzezeit
POLLENANALYSEN AUS DEM GEBIET DES EHEMALIGEN GOTTWITZER SEES BEI MUTZSCHEN, KR. GRIMMA Ein Beitrag zur Entwicklung von Vegetation und Klima seit der Bronzezeit Von Helga Jacob I. Einleitung Im Gebiet des ehemaligen Göttwitzer Sees sind in den letzten Jahren in Verbindung mit vorgeschichtlichen Ausgrabungen neue pollenanaly tische Untersuchungen durchgeführt worden. Sie sollen einmal zur Besiedlungsgeschichte des Gebietes botanisches Beweismaterial liefern und zum anderen über die Entwicklung von Vegetation und Klima Auf schluß geben. Die ersten beiden Profile aus diesem Gebiet sind 1954 und 1956 bearbeitet worden 1 . Bei Baggerarbeiten im östlichen Teil des Rückhaltebeckens „Göttwitz- see“ (Abb. 1) kamen im Torf im Winter 1959/60 erneut vorgeschichtliche Funde zutage. Aus den Horizonten einer hölzernen Quelleinfassung, eines Pfahlweges und eines slawischen Gefäßdepots wurden sofort Pro ben für Pollenanalysen entnommen und dazu im Herbst 1960 noch ein vollständiges Profil aus dem Ostteil des ehemaligen Sees. Auffällige Un terschiede in der Farbe und im Zersetzungsgrad der Torfschichten sollten mit Hilfe der Pollenanalyse geklärt werden. Auch schienen gut datierte Vorgeschichtsfunde aus dem Seegebiet und seiner näheren Umgebung zur absoluten Datierung bestimmter Abschnitte in den Pollendiagram men geeignet. II. Das Untersuchungsgebiet Der ehemalige Göttwitzer See liegt etwa 3 km südwestlich von Werms dorf, Kr. Oschatz, in einer eiszeitlich ausgeräumten Geländemulde (Abb. 2) im Bereich der Wasserscheide zwischen Elbe und Mulde. Die Niederung ist etwa 400 m breit und hat eine Länge von mehr als 2 km, sie liegt durchschnittlich 166 m über NN (Abb. 3). — Die Karte von Oeder 1 H. Jac ob 1957, S. 317-330.